Südlich der Ruhr gab es im Stadtteil Bommmern die südlichste Zeche in Witten. Sie war eine für ihre Zeit
typische Anlage im Bereich des Ruhrtals, die aus vielen Stollenbetrieben hervorging. Die Betriebsfläche war relativ klein und
die Förderanlage war in einem Schachthaus untergebracht. Daher sind heute fast keine Spuren von der Zeche Ver. Bommerbänker Tiefbau
zu finden. Trotz der geringen Größe warf der Betrieb lange Zeit Gewinne ab. Die Lebensdauer war durch die Lage am Südrand des Reviers und
die geringen Kohlenvorräte begrenzt und wäre auch ohne die vorzeitige Stilllegung (s.u.) spätesten in der Krise der 1920er Jahre
erreicht worden. Die Gemeinde Bommern verlor viele Steuereinnahmen. Letzendlich war die Eingemeindung nach Witten im Jahr 1929
eine Spätfolge.
Bis auf eine Schlagwetterexplosion mit vier Toten im Jahr 1885 ereigneten sich keine größeren Unglücke. Die Vorgängerbetriebe
werden hier kurz beschrieben.
Schon vor 1743 gab es einen Betrieb, da die Neue Bommerbank am 9.2.1743 verliehen wurde.
Ab 1754 lief der Abbau mit vielen zeitweiligen Unterbrechungen bis zur Erschöpfung der Vorräte über der Stollensohle
im Jahr 1805.
Ab 1811 wurde die Förderung wieder aufgenommen und ab 1813 mit der Zeche Helene Gertrud zusammen gearbeitet,
wobei Förderschächte gemeinsam genutzt wurden. Die Förderung lag bei 800 - 2700 t/a, maximal 3238 t im Jahr 1838.
Nach 1855 sank die Förderung sehr stark und 1867 kam die Stilllegung. 1862 kam die Konsolidation zu
Ver. Bommerbänker Tiefbau. Der Schacht Gotthelf wurde ab 1887 wieder zur Bewetterung genutzt.
Zwischen 1850 und 1873 bestand dieser Verbund aus Alte Bommerbank (teilweise) und Alter Bommerbänker Erbstolln. 1855 förderten sechs Bergleute knapp 860 t. Diese Größenordnung gilt wohl auch für die immer wieder unterbrochenen Betriebsphasen.
Die Zeche entstand 1827 durch Konsolidation der drei folgenden Betriebe. Die Förderung lag bei
3000 t/a. Damit war die Zeche rentabel. 1855 wurden 6102 t erreicht. 1862 kam der Bereich unter der Stollensohle zu
Ver. Bommerbänker Tiefbau. Darüber lief der Stollenbetrieb bis 1880 weiter. Die Förderung stieg auf 4500 bis
maximal 8692 t (1872) bei zwölf bis 33 Beschäftigten. Der Hauptförderschacht Heinrich erreichte eien Teufe von 120 m.
1924 wurde der Betrieb mie acht Bergleuten neu aufgenommen. Es wurden 2250 t gefördert. Wegen Absatzmangel endete der
Abbau am 18. November und Anfang 1925 kam die Stilllegung. 1937 übernahm Ver. Gideon die Berechtsame.
Ab 1740 gab es einen Betrieb, 1752 und 1791 Verleihungen (Abbaugenehmigungen). Danach waren viele kleine Schächte in Betrieb. Die größeren wurden von Vereinigte Tulipan weiter Betrieben. Der Schacht Doris hatte einen Pferdegöpel. Ebenso der Schacht August, der 1832 mit einem Dampfhaspel ausgestattet wurde. Dies war damals der beste technische Standard. 1827 kam die Konsolidation zu Vereinigte Tulipan.
1791 wurde ein Längenfeld verliehen. Eigener Abbau fand wohl nicht statt. Im selben Jahr war die Konsolidation zu Vereinigte Tulipan.
Gleiche Entwicklung wie Neu-Tulipan.
Vermutlich fand um 1820 eine Betrieb statt. Die Verleihung war 1836. Erst 1841 begann die Förderung aus einem Göpelschacht. 1845 wurden 3802 t erreicht. 1862 kam die Konsolidation zu Ver. Bommerbänker Tiefbau. Ab 1887 kam der voll ausgemauerte und daher intakte Schacht Rosa wieder zur Fahrung und Bewetterung wieder in Nutzung. Er hatte zwei parallele Schachtröhren.
1787 war vermutlich Förderbegin. Von 1837 bis zur Stilllegung 1857 war die produktve Phase mit 1000 - 2000 t jährlicher Förderung, maximal 1960 t im Jahr 1840. 1862 kam die Konsolidation zu Ver. Bommerbänker Tiefbau.
Beschreibung s.o.
Der Erbstollen wurde ab 1798 vorgetrieben (s.o.). Er war einer der wichtigsten im Bereich Witten. Etwa 1840 wurde die größte der angeschlossenen Stollenzechen erreicht - Ver. Tulipan. Danach wurden nur noch Instanhaltungsarbeiten durchgeführt. 1862 kam die Konsolidation zu Ver. Bommerbänker Tiefbau, etwa 1865 die Stilllegung. Da der Stollen danach teilweise zu Bruch ging wältigte ihn Ver. Tulipan auf. Nach deren Stilllegung wurde der Stollen endgültig aufgegeben.
Diese Zeche lag am westlichen Rand des Grubenfelds. Für Ver. Bommerbänker Tiefbau hatte sie wenig Bedeutung. Die Mutung war 1768. Erst ab 1827 begann die nachbarzeche St.Georg mit dem Aufschluss. Die Förderung lag bei 1500 - 2000 t/a, maximal 3239 t im Jahr 1837. Von 1867 bis zum Konkurs mit der Stilllegung 1880 wurden mit Unterbrechungen nur noch bis 397 t/a gefördert.
Beschreibung unter St. Gregorius.
Nur wenige Daten sind bekannt: Um 1759 Stollenbetrieb, 1850 Verleihung eines Längenfeldes
1831 und 1835 wurden Längenfelder verliehen. Betrieb ab 1850 und 1855 gemeinsamer Schacht mit Kurzes Ende (Pferdegöpel). Bis zur Konsolidation zu Ver. Gideon 1882 lag die Förderung mur bei 148 - 487 t/a. Die Zeche blieb ein Kleinstbetrieb. Selbst das 1865 erreicht Fördermaximum von 853 t lag weit unter den üblichen Mengen.
Etwa gleichzeitig wie be iVer. Kassian wurden 1830 und 1835 Längenfelder verliehen. Die Förderung war mit 1887 - 3615 t/a deutlich höher.
1742 wurde ein Längenfeld verliehen. Eine erste Betriebsphase dauerte bis etwa 1796. 1827 begann die zweite Betriebsphase mit 2000 - 4000 t Jahresförderung. 1847 war das maximummit 6680 t. Im selben Jahr wurde der Schacht Juno abgeteuft, der auch von Glücksstern und Jupiter genutzt wurde. Danach lag die Zeche still bis zum Zusammenschluss mit Fortuna ins Westen zu Fortuna im Jahr 1865.
Hier wurde 1749 ein Längenfeld verliehen und ab 1756 Kohle gewonnen. Spätestens ab 1796 ruhte der Betrieb, der 1827 mit dem Abteufen des Schachts Aurora wieder aufgenommen wurde. Von 1828 bis 1847 lief der Betrieb (Daten zusammen mit Fortuna ins Osten). 1852 förderten Frielinghaus und St. Johannes aus dem Schacht.
Der Betrieb begann 1856. Es wurden nur noch etwa 1000 t/a erreicht, 1883 maximal 2071 t. 1889 wae die Stilllegung. Ein Nachfolgebetrieb Fortuna ins Westen bestand ab 1922. Er förderte 1925 2180 t und wurde im Jahr darauf an die Zeche Ver. Hermann verpachtet.
Beschreibung unter Muttental (link s.u.).
Beschreibung unter Muttental (link s.u.).
Diese Kleinstzeche hatte kurze Betriebsphasen um 1788, 1847 und 188o. Im jahr der Stilllegung 1881 wurden nur 143 t gefördert.
Beschreibung weiter unten bei Luisenglück.
Auch als St. Georg bezeichnet begann ab 1748 ein Flözaufschluss. Bis 1795 lief die Förderung, die 1824 mit der Aufwältigung des Schachts neu aufgenommen wurde. Sie lief mit Unterbrechungen bis 1857. Bis auf 3434 t im Jahr 1830 wurden nur knapp 1400 t/a erreicht. 1882 Konsolidation zu Ver. Gideon.
Etwas nördlich von Ver. Bommerbänker Tiefbau lag eine weitere Zeche, die aus einigen Stollenbetrieben entstand. Die Vorgängerbetriebe von Louisenglück waren drei Stollenzechen, die jeweils nur ein Flöz abbauten.
1748 begann der Abbau der Zeche Braunschweig - bis 1789 nur im Nordflügel. Ab 1800 kam der
Südflügel dazu. Der Abbau blieb bis 1857 mit vielen jahrelangen Unterbrechungen gering. Erst ab 1857 stieg er nach der
Wasserlösung durch Nachtigall auf 2400 bis 4400 t im Jahr, wobei es wieder längere Stillstandsphasen gab. 1896 kam die
Stilllegung.
1821 konsolidierte der Südflügel zu Louisenglück.
Die Verleihung des Längsfeldes erfolgte 1732. Von 1739 bis 1813 lief ein immer wieder unterbrochener Betrieb. 1821 konsolidiert zu Louisenglück.
Hier begann der Abbau schon um 1728, ohne dass eine Mutung oder Belehnung vorlag. Die offizielle Vermessung war erst im Jahr 1766. 1758 erreichte der Stollen eine Störung. Bis 1778 waren die Kohlen davor erschöpft und der Betrieb lag danch still. 1821 konsolidiert zu Louisenglück.
Hier existierten zwei Vorgänger. Die Zeche Altena wurde 1751 im Muttental verliehen. Im Jahr
1844 wurde nach einem Gerichtsurteil der westliche Teil abgetrennt und als Oberste Frielinghaus weiter betrieben. Der
östliche Teil konsolierte 1852 zu Louischen. Die Zeche Gutekauf lag in der Nähe der späteren Tiefbauanlage.
Nur drei Jahre nach der Verleihung im Jahr 1739 lag der Betrieb still. Bis 1800 folgten wenige kurze Aktivitäten. 1837
fielen beim Aufwältigen des Stollens etwa 100 t Kohle an. Bis zur Konsolidation zu Louischen gab es keine weiteren
Aktivitäten. Unter der Stollensohle konsolidierten beide Zechen 1853 zu Ver. Louisenglück.
Mit der Zeche Flößgraben bestand eine Zusammenarbeit in Form eines gemeinsam ab 1855 genutzten Förderstollens. Der
Betrieb lief von 1846 bis 1881 und förderte mit knapp 20 Bergleuten zwischen 3869 und 4255 t/a.
Die Zeche Louischen begann 1854 mit dem Abbau, der bei 4000 - 6000 t jährlich lag; das Maximum wurde 1852 mit
6500 t erreicht. In den Jahren vor der Stilllegung im Jahr 1881 wurden knapp unter 2000 t gefördert. Die Stilllegung wurde
durch einen Wassereinbruch verursacht.
Schacht | Teufbeginn | Inbetriebnahme | Stilllegung | max. Teufe (m) | Brikettfabrik |
Constanz | 1828 | 1829 | zu Hermann | 22 | |
Jupiter | 1836 | 1837 | 1885 | 124 | |
Elisabeth | 1840 | 1847 | 1885 | 230 | |
Glücksstern | 1872 | 1875 | 1888 | 18 | |
Bommerbänker Tb. | 1873 | 1875 | 1906 | 282 | 1885 - 1906 |
Fortuna | ab 1873 | 1906 | |||
Best (W) | 1878 | 1879 | 1906 | 50 | |
Schacht Rosa | 1840 | 1841 | 1906 | 110 flach | |
Südstern | 1895 | 1898 | 1903 | 110 flach |
maximale Förderung 180311 t im Jahr 1882
durchschnittlich 110000 - 150000 t/a