Die Zeche wurde unter dem Namen Königsberg nach den Mutungsbohrungen gegründet und 1858 umbenannt (bis 1871 wurde
der alte Name noch benutzt). Der Bergbaupionier Franz Haniel konnte hier seine teuer erkauften Erfahrungen mit Wassereinbrüchen beim
Teufen (Zeche Kronprinz) positiv nutzen. Man wagte das gleichzeitige Abteufen von zwei Schächten. Dabei wurde ein heute übliches Verfahren
erstmals eingesetzt. Vom tieferen Schacht 1 wurde eine Strecke unter den Schacht 2 aufgefahren und dieser von unten aufgebrochen. So
sparte man eine Förderung ein. Das Vorhaben glückte und die neue Anlage war schnell profitabel, da mehrere mächtige Flöze anstanden.
Sie wurde als Doppelmalakoffanlage ausgeführt. Wegen des finanziellen Risikos konnten sich diese Anlagen nur sehr wenige Gesellschaften
leisten. Selbst Haniel ging ein hohes Risiko ein. Im Schacht 2 wurde 1859 eine (im Ruhrgebiet wenig verbreitete) Fahrkunst installiert.
Zum Aufschluss des weit nach Norden reichenden Grubenfeldes wurden Luftschächte geteuft, die aber schnell zu selbständigen
Anlagen wurden (Hugo Haniel, Sterkrade, Vondern und Osterfeld). Zwischen 1871 und 1891 ereigneten sich sieben Schlagwetterexplosionen. Bei
der letzten starben 10 Bergleute, 1892 weitere fünf und 1903 drei Bergleute. Die letzte Explosion mit zwölf Toten ereignete sich 1912.
Die Bewetterung war wohl immer nicht ausreichend, da durch "matte Wetter" (zu wenig Sauerstoff) 1929 drei Bergleute starben.
Nach der Stilllegung 1931 blieben die Wasserhaltung und die Brikettfabrik weiter in Betrieb. Ab 1937 bestand für einige Jahre ein
Anschauungsbergwerk (wie allgemein so dargestellt) mit Kino in 609 m Tiefe. Tatsächlich wurde die Zeche zu einer Ausstellung zur Präsentation
von Bergbauausrüstung der GHH umgebaut. Unter Tage wurde eine Bandförderung gezeigt, offensichtlich in einer nachgebauten Strecke.
Sie befand sich wohl wie das Kino im Bereich des Füllorts der letzten Wettersohle. Das Publikum bestand eher aus Honoratioren (die
Ehefrauen waren wie bei offiziellen Anlässen gekleidet) und Kaufinteressenten. Ein Anschauungsbergwerk mit Demonstrationsbetrieb wäre
damals genauso gescheitert wie von einigen Jahren z.B. bei der Zeche Hugo, da die Sicherheitsvorschriften nicht einzuhalten waren.
Die Zeche gehörte zu dem früh begonnenen Verbund mit der Gute Hoffnungs Hütte, die in direkter Nähe entstand. Damit war sie erste
der sog. Hüttenzechen, die wie eigene Erzgruben die Versorgungssicherheit bei Koks und Kohle garantierten.
Schacht | Teufbeginn | Inbetriebnahme | Stilllegung | max. Teufe (m) | Kokerei/Brikettfabrik |
1 | 1854 | 1857 | 1960 | 709 | 1859 - ca. 1890 (K) |
2 | 1855 | 1859 | 1960 | 608 | 1907 - 1950 (B) |
3 | 1904 | 1905 | 1930 | 396 |
maximale Förderung 681424 1902
durchschnittlich 400000 - 600000 t/a
Die häufigen Schlagwetterexplosionen in den Anfangsjahren der Zeche bewirkten 1872 strenge Vorschriften der Bergbehörden (auch bei vielen anderen Zechen). Es war ein aus heutiger Sicht unglaublicher Leichtsinn verbreitet. Das Oberbergamt Dortmund erließ am 11. März 1872 dazu eine Verordnung, die Folgendes festschrieb:
Bei einer Überprüfung am 26. September 1872 wurde der Einbau eines Ventilators vorgeschlagen. Für 395 Mann und 12 Pferde der stärkstbelegten Schicht gab es nur 395 m³/min an Frischwettern. 1894 führte eine erneute Befahrung zu weiteren Vorschriften:
Am 9. Februar 1898 stellte die Wetterkommission der Oberbergamts immer noch Mängel fest. Die Temperatur lag über 29° C,
zeitweise kam es zu Wetterstillstand und in der Lampenstube traten Mängel auf.
Dieses Beispiel zeigt klar, wie mangelhaft die Bewetterung (nicht nur der Zeche Oberhausen) war und wie unwillig die Zechenleitung
bei der Verbesserung der Verhältnisse war. Die Konsequenz war des Abteufen des Wetterschachts.