Die Zeche Alte Haase war die letzte große Zeche südlich der Ruhr. Sie konnte sich relativ gut bis
zum Beginn der im Prinzip in den 1920er Jahren einsetzenden Krise des Bergbaus im Ruhrgebiet halten. In der Berechtsame
gab es keine Kokskohle und nur drei Flöze waren abbauwürdig. Deren Kohle war Jahrhunderte lang im Umfeld gut absetzbar,
da sie in den zahlreichen Schmieden eingesetzt wurde. Die Fördermenge lag aber nur bei 1000 bis 2000 Tonnen im Jahr.
Später war die Kohle als Hausbrand sehr gefragt. So entwickelte sich Alte Haase im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts
zu einer mittelgroßen Zeche. Als Ende der 1950er Jahre das Heizöl die Kohle verdrängte, begann der Niedergang der Zeche. Dies
lag auch an den hohen Wasserzuflüssen, normal etwa 20 m³/sec.
Bis zum Ende von Alte Haase bestanden drei Förderstandorte und zuletzt mehrere Außenschächte. Das Grubenfeld vergrößerte
sich durch den Ankauf der angrenzenden Stollenzechen, die nicht zum Tiefbau übergegangen waren. Der Gang in die Tiefe wie
bei den im Norden liegenden Zechen war nicht möglich. Hier stehen die untersten Flöze des Ruhrgebiets an. Mit der Übernahme
der Berechtsame von Blankenburg und Ver. Hammerthal im Jahr 1940 reichte das Grubenfeld bis nach Hattingen.
Der Zechenname stammt aus einer Phase, in der das Oberbergamt wegen vieler unbenannter Stollenzechen eine Namensgebung
vorschrieb. Dabei sollten möglichst Tiernamen benutzt werden. So konnten bei Rechtstreitigkeiten die Parteien klar benannt
werden.
Es gab nur einen Vorgängerbetrieb im Bereich der Hauptanlage. Die Zechen im Umfeld waren oft aus einer großen Zahl von kleinsten
Stollenbetrieb durch Konsolidierung entstanden.
Wahrscheinlich schon im 17. Jahrhundert erfolgte die Verleihung von Hase und ein Abbau begann nahe der Halter Egge. 1716 wurde das Grubenfeld als Alte Haase neu verliehen.
Im 18. Jahrhundert in den Betriebsakten einmal erwähnt, weiter nichts bekannt.
1850 begann der Betrieb in kleinen Stollen. 1853 wurde ein Hauptförderstollen angelegt, der knapp 465 m Länge erreichte. 1862 wurde der Betrieb eingestellt. Bis 1881 scheiterten mehrere Versuche eines Neuanfangs. Dieser kam 1889 mit dem Abteufen von Schacht 1, der eine flache Teufe von 170 m erreichte. 1893 wurde eine Brikettfabrik gebaut und 1896 die maximale Förderung von 25896 t mit 94 Beschäftigten erreicht. Die Kohle wurde bis zur Stollensohle gehoben und im Stollen mit Pferdeförderung zu Tage gebracht.
Der Betrieb gegann 1737. Er endete 1769 und war wohl Kleinstbetrieb mit kaum mehr als einigen Bergleuten. Im 19. Jahrhundert als Ver. Kuhlenbergsbänke wieder akttiv. Ab 1820 erneute Förderung bis 1828.
Im 18. Jahrhundert entstanden, 1872 Neuaufschluss. 1873 bis 1876 minimaler Betrieb (max. 100 t). 1897 zu Hoffnungsthal.
Ab 1867 gegann ein schon älterer Betrieb erneut. Ab 1870 wurde die Schmalspurbahn der stillliegenden Zeche Wodan zum Bahnhof Nierenhof neu genutzt. Die Förderung lag bei 5000 bis 6000 t jährlich mit dem Maximum von 8971 t im Jahr 1973. 1888 stillgelegt und 1897 zu Hoffnungsthal. Insgesamz gab es drei Stollen
Vor 1864 gab es Abbau. 1898 kam das Grubenfeld zu Hoffnungsthal.
1846 wurde ein Feld verliehen und danach Abbau betrieben. 1897 kam das Grubenfeld zu Hoffnungsthal.
Spätestens seit 1769 fand ein Abbau statt. Er lief sporadisch bis etwa 1839. Ab 1854 gab es eine Pferdebahn nach Velbert-Nierenhof, offenbar nicht rentabel. 1867 begann eine bis 1875 dauernde Betriebsphase mit mehreren Stollenbetrieben. Die Förderung erreichte maximal ca. 2000t/a und endete etwa 1880. 1897 kam das Grubenfeld zu Hoffnungsthal. Gefördert wurde aus insgesamt vier Stollen.
1890 wurde der Betrieb aufgenommen. Schon 1891 endete der Betrieb. Es wurden nur 360 - 390 t abgebaut. 1899 Erwerb durch Westfälische Kohlenwerke.
1826 wurde das Grubenfeld verliehen, ab 1837 mit dem Betrieb begonnen. Es wurden zwei Schächte (Rudoph und Emilie) zwischn 1838 und 1840 abgeteuft. Von 1843 bis 1891 ruhte der Betrieb. Danch wurden 1400 bis 1743 t/a gefördert. Die Kohlen wurden mit der Pferdeschleppbahn von Wodan zum Bahnhof Bredenscheid transportiert. Nach der Stilllegung 1864 kam das Grubenfeld 1904 zu Westfälische Kohlenwerke.
Dieser Betrieb gehörte zu den ersten von Hoffnungsthal. Schon 1684 wurde ein Längenfeld verliehen. Bis 1812 lief ein relativ geregelter Betrieb mit 600 - 800 t Abbau jährlich. Von 1875 bis 1893 wurden 2000 - 2400 t gefördert. 1897 kam die Konsolidation zu Hoffnungsthal.
1816 wurde ein Längenfeld verliehen. Danach kam es nur zu Erschließungsarbeiten. Ab 1838 wurde der
Cornelius Erbstollen vorgetrieben, der bis 1842 kein Flöz erschloss. Spätestens 1861 endete der Vortrieb. Von 1864 bis
1872 gab es eine produktive Phase mit etwa 3300 t jährlicher Förderung und 4486 t im Jahr 1867. 1902 begann eine weitere
Betriebsphase. 1904 wurde das Maximum von 4953 t erreicht. 1906 erwarb Johannessegen die Zeche und ab 1907 bestand eine
Verbindung unter Tage und die Schachtförderung wurde eingestellt.
1946 begann die Kleinzeche Rabe II mit einem neuen Abbau. 1949 kam die Umbenennung in Friedliche Nachbar und 1951
in Edelsteinberg I. Es waren zwischen 104 und 113 Bergleute angelegt und 1960 wurden maximal 37625 t gefördert. Die Stilllegung
war Mitte März 1962.
Die Zeche 1855 verliehen. Ein Betrieb ist unbekannt. Das Grubenfeld kam 1906 zu Johannessegen.
1838 wurde das Grubenfeld verliehen. Ab 1858 diente der Stollen von Braut zur Wasserlösung. Er sollte die Eisensteinfelder der Zeche Neu-Stüter tiefer erschließen. Daher hatte er einen Querschnitt von 2,1 x 1,2 m. Der erhoffte Kohlenabbau kam nicht zustande, da das anstehende Flöz Wasserbank nur 64 cm mächtig war und nicht bauwrürdig. Der Stollen wurde noch bis zu den Grubenbauen von Nicolaus vorgetrieben und ein Wetterüberhaun erstellt. 1875 wurde der Betrieb eingestellt. Grund war die Stilllegung der Haßlinghauser Hütte, die das Erz der Betriebe im Raum Sprockhövel/Haßlinghausen verhüttete. Der Stollen von Braut ist weitgehend im festen Gestein standfest aufgefahren und führt noch immer Wasser ab. 1907 ging das Grubenfeld an Johannessegen.
1846 wurde das Grubenfeld verliehen. 1899 begann der Abbau. 1901 wurde das Maximum vom 995 t erreicht. Um 1902 Erwerb durch Erwerb durch Westfälische Kohlenwerke und Stilllegung 1903. 1906 Übernahme durch Johannessegen.
1819 wurde ein Längenfeld verliehen. Bis 1843 wurden maximal 1500 jährlich gefördert. Erwerb durch Westfälische Kohlenwerke um 1902.
Schacht | Teufbeginn | Inbetriebnahme | Stilllegung | max. Teufe (m) | Brikettfabrik |
1 (Julie) | 1875 | 1875 | 1966 | 291 | 1891 - 1967 |
Wodan (t) | 1886 | 1887 | 1902 | 56 | 1893 - 1900 |
Hofnungsthal I (t) | 1891 | 1893 | 1902 | 75 | 1893 - 1900 |
Hofnungsthal II | 1898 | 1900 | 1925 | 164 | 1903 - 1928 |
Ver. Adolar 1 | 1898 | 1898 | 1906 | 175 (t) | |
Ver. Adolar W | 1899 | 1899 | 1906 | 10 | |
Ver. Adolar 2 | 1906 | 1907 | 1914 | 300 (t) | |
Barmen (Rudolf) | 1909 | 1910 | 1924 | 137 | |
Rabe W | 1896 | 1896 | 1925 | 45 (t) | |
Alte Haase 2 | 1920 | 1924 | 1966 | 311 | |
Brahm | 1950 | 1952 | 1966 | 344 | |
Niederheide | 1963 | 1963 | 1969 | 270 | |
Buchholz | 1965 | 1965 | 1969 | 284 |
maximale Förderung 384761 t 1930
durchschnittlich 200000 - 300000 t/a
Im westlichen Bereich der Felder von Alte Haase gab es mehrere Eisensteinflöze, die unter dem Feld Neu-Stüter zusammengefasst waren.
Neben der Zeche Neu-Stüter gab es zahlreiche Stollenbetriebe, die jeweils ein oder zwei Flöze abbauten. Sie lagen überwiegend im Tal
des Heierbergsbach (Wodantal). Von 1952 bis 1954 baute die Kleinzeche Franz etwa 2000 t Kohle im Flöz Wasserbank ab und nutzte dazu
den Stollen von Nicolaus.
Im oberen Wodantal lag die Nachkriegszeche Petrus Segen. Sie wurde schon 1791 gegründet, aber vor dem Jahr 1800 eingestellt. 1919 soll ein kurzer
Betrieb bestanden haben. 1942 wurde ein tonnlägiger Schacht abgeteuft, der alte Grubenbaue anfuhr. Der Betrieb wurde darauf eingestellt und ab
1945 neu aufgenommen. 1946 wurde ein etwa 70 m tiefer tonnlägiger Schacht abgeteuft, 1950 ein neuer Förderschacht. Dieser erreichte
etwa 60 m. Die Förderung lag bei 35000 - 40000 t/a mit dem Maximum von 46230 t im Jahr 1952. 1963 kam die Stilllegung.
Ab 1963 bestand als Nachfolgebetrieb die Kleinzeche Hauptflöz. Sie erreichte 1965 8166 t Förderung und im Stilllegungsjahr 1966
noch 6386 t.
Das Betriebsgelände wurde weiter gewerblich genutzt und ab 2016 nach einem Besitzerwechsel saniert. Das neue Eindecken von drei
Gebäuden scheint mit dem neuen Betrieb zusammenzuhängen, offensichtlich eine Dachdeckerei.