Der Betrieb der Zeche begann im Bereich der Zeche Hellenbank, nachdem dort 1842 im Schacht Wilhelm ein Flöz
erbohrt worden war. Der Schacht wurde tiefer geteuft und als "alter Schacht" bis 1854 betrieben. 1845 begann nach der Sümpfung
(Trockenlegung) der alte Grubenbaue der Kohleabbau. mit 100 Mann wurden ca. 5500 t erreicht. Der Zechenname geht auf zwei
frühere Mutungen zurück - Freye Vogel (30. Juni 1782) und Unverhofft (31. Juli 1782), die später erloschen da keine Aktivitäten
folgten. 1829 wurde ein erster Schurfschacht geteuft, doch erst mit dem Schurfschein vom 2. Oktober 1841 setzte die beschriebene
Entwicklung ein.
Neben Kohle wurde von 1851 bis 1898 auch Eisenerz (Kohleneisenstein) abgebaut. Die nahe Hermannshütte war der Abnehmer. Die
Förderung lag bei 17000 bis 19000 t/a. 1867 wurden 53928 t erreicht, fast das zehnfache der Kohleförderung. 1878 wurde ein Bahnanschluss
zur Hörder Hütte gebaut. Zwei Jahre später war das Maximum der Erzförderung erreicht (65183 t), die danach stark abfiel
(30216 t 1885, 11811 t 1895).
Das Grubenfeld wurde 1891 durch den Erwerb eines Feldes der Zeche Eleonore erweitert. Nach dem Erwerb der Kuxenmehrheit
von Landwehr & Mühlenberg zwischen 1893 und 1896 wurde dort ein Versuchsschacht geteuft. Wegen gestörter Lagerungsverhältnisse
kam es nicht zu einem Abbau. 1911 kam ein Teilfeld von Bickefeld dazu.
Im letzten Jahrzehnt des Zechenbetriebs ereigneten mehrere Unfälle. 1909 starben drei Bergleute durch matte Wetter, durch
Schlagwetterexplosionen 1915 und 1916 jeweils sieben. 1919 starben drei Bergleute durck Kohlenmonoxid.
Die allgemeine Belehnung (Betriebserlaunis) war im März 1716. Ab 1736 wurde der Hellenbänker Stollen aufgefahren. Bis etwa 1800 war die Zeche mit einigen Unterbrechungen in Betrieb, danach kontinuierlich. 1816 begann mit dem Teufen von Schacht Carl der Tiefbau 17 m unter der Stollensohle. Er war der älteste im Hörder Revier. Die Förderung lag bei 3400 t/a, 1842 wurden 4300 t erreicht. 1844 war die Stilllegung.
1772 wurde das Feld der Zeche Bunte Kuh neu gemutet. Nach gelegentlichem Betrieb wurde ab 1796
ein Stollen aufgefahren, der schon im September 1799 still lag. Im Juli 1831 lebte der Betrieb wieder auf. 1837 begann
trotzdes kleinen Grubenfeldes der Übergang zum Tiefbau, allerdings nur etwas mehr als 20 Meter unter der Stollensohle. Die
Förderung stieg von ca. 7300 im Jahr 1840 auf 13567 t im Jahr 1842. 1846 betrug sie nur noch 6087 t. Ende September 1849
endete der Betrieb.
Die Zeche Bunte Kuh führte 1771 nur Schürfarbeiten durch. Vorher hatte die Kleinstzeche Alte bunte Kuh von
1720 bis 1739 hier einen Stollen betrieben.
Vom Eisensteinabbau sind keine Spuren geblieben. Die Stollenmundlöcher sind bei der Erweiterung der Hermannshütte zusammen
mit der verrohrten Emscher überkippt worden. Die Emscher fließt heute nach der Anlage des Phönix-See in einem neuen Bett
parallel zum Nordufer.
Schacht | Teufbeginn | Inbetriebnahme | Stilllegung | max. Teufe (m) | Kokerei |
Eleonore (Heinrich) | vor 1800 | 1835 | 1849 | 26 | |
Carl (Hellenbank) | vor 1800 | 1835 | 1849 | 49 | |
Eleonore (Kunstschacht) | 1837 | 1840 | 1849 | 54 | |
Wilhelm (Hellenbank) | vor 1830 | 1830 | 1854 | 180 | |
Conrad (Freie Vogel) | 1843 | 1844 | vor 1885 | 32 | |
1 (Freie Vogel) | 1850 | 1852 | 1925 | 566 | 1891 - 1913 (B) |
Fahrschacht (Freie Vogel) | 1883 | 1883 | 1912 | 85 | |
Suchschacht | 1897 | 1898 | 68 | ||
2 (Freie Vogel) | 1905 | 1907 | 1925 | 486 | 1913 - 1925 (K) |
WS Kipsburg | 1911 | 1912 | 1925 | 65 | |
WS (Freie Vogel) | 1918 | 1920 | 1925 | 226 |
maximale Förderung 395837 t 1914
durchschnittlich 150000 - 300000 t/a
Westlich von Freie Vogel & Unverhofft lag die Zeche Landwehr & Mühlenberg. Diese hatte keine Förderanlage.
Ihre Kohlen wurden vertraglich von abgebaut und im Schacht 1 gehoben. Der Verkauf erfolgte durch Landwehr & Mühlenberg.
Diese Regelung galt von 1858 bis 1867 und erneut von 1883 bis 1896. 1897 kam die Übername durch Konsolidierung
(Zusammenschluss).
1870 konsolidierte die Zeche mit dem Eisensteinfeld Wohlbekannt. Dies ist wohl der Grund für den starken Anstieg der
Erzförderung bis 1880.