Zeche General Blumenthal in Recklinghausen

1854 - 2001


General Blumenthal Übersicht


General Blumenthal

Die Zeche wurde nach dem preußischen Generalfeldmarschall Graf von Blumenthal benannt. Die erste Schachtanlage wurde südlich der Innenstadt von Recklinghausen abgeteuft, die zweite direkt neben dem Hauptbahnhof. Der Abbau fand daher von Beginn an auch unter dem Stadtzentrum statt mit den unvermeidlichen Bergschäden.
Wie bei den Nachbarzechen traten auch bei General Blumenthal Probleme mit Wassereinbrüchen und Methan auf. 1880 stand der Betrieb sechs Monate nach einem Wassereinbruch still, 1882 nach einem Pumpengestängebruch für einen Monat. In den Anfangsjahren kam es zu Schlagwetterexplosionen (1883 - sechs Tote, 1884 - 19 Tote, 1893 - 20 Tote, 1896 - 26 Tote). Bei einem Seifahrtunglück starben 1898 17 Bergleute. Die Sicherheitslage verbesserte sich mit der Übernahme durch die Bergwerksgesellschaft Hibernia AG im Jahr 1903. Diese gehörte dem preußischen Staat, der stärker auf die von ihm erlassenen Vorschriften achtete. Zum Teil wurden seine Anlagen als Polizeizechen bezeichnet. Danach kam es noch beim Abteufen von Schacht 5 1904 zum Absturz der Schachtbühne mit acht Toten, einer Kohlenstaubexplosion am Leseband mit 12 Toten 1933, einer Schlagwetterexplosion 1937 mit 15 Toten und 1942 einem Grubenbrand mit sechs Toten.
1966 verfuhr das letzte Grubenpferd im Ruhrgebiet seine letzte Schicht und ging danach in "Rente" auf einen Bauernhof.
Das Grubenfeld hatte mit den nördlichen Reservefeldern eine sehr große Ausdehnung (rd. 55 km²), wodurch der Untertagebetrieb immer weiter nach Norden wanderte. Allerdings wurde dort keine eigenständige Förderanlage gebaut, da die Haard als größte zusammenhängende Waldfläche im Ruhrgebiet für die Naherholung Vorrang besaß und als Regenwasserspeicher das Halterner Wasserwerk versorgt. Nach dem Verbund mit der Nachbaranlage Haard war General Blumenthal 1992 die größte Zeche an der Ruhr (Grubenfeld jetzt 194 km²).
Danach wuchsen die Probleme durch Bergschäden in der Innenstadt Recklinghausens, die Akzeptanz für den Kohleabbau sank in der Bevölkerung. Da unter dem weiter nördlich liegenden Halterner Stausee, der die Trinkwasserversorgung des nördlichen Reviers sichert, Kohleabbau nicht möglich ist kam das Ende im Jahr 2000.
Die Zechenbauten blieben relativ unauffällig, da die Kokereien schon früh stillgelegt wurden und markante Bauten wie Kohlewäsche und Kraftwerk nach 1965 nicht mehr nötig waren, seitdem die Kohle unter Tage nach Wanne-Eickel zum Schacht Shamrock 11 tranportiert wurde. Die nötigen Neubauten waren teurer als diese Lösung, da auf Shamrock die ab 1958 erfolgte Modernisierung die Stilllegung dort nicht verhindern konnte. Beide Zechen gehörten zur Hibernia AG - die hochmoderne Anlage in Herne konnte weiter genutzt werden.


General Blumenthal 1/2/6

Förderstrecke

Loks
Die Schachtanlage 1/2/6 war von Beginn bis zur Stilllegung der zentrale Standort des Betriebs. Hier befanden sich bis zur Anbindung an den Schacht Shamrock 11 in Herne die Anlagen für die Aufbereitung und den Absatz der Kohle. Unter Tage kam hier die aus den weit entfernten Abbaubetrieben geförderte Kohle zusammen. Am Schacht 6 lag der Startpunkt der Zugstrecke nach Herne. Der Schacht wurde 1986 tiefer geteuft und modernisiert. Damit wurden Material- und Seilfahrt optimiert und die Bewetterung verbessert. Das Gelände wurde nach der Stilllegung für eine Gewerbeansiedlung aufbereitet. Einige Betriebe haben sich bereits angesiedelt. Die kommunalen Servicebetriebe der Stadt Recklinghausen haben hier ihren Sitz, zu dem auch ein Recyclinghof gehört. Sie belegen die südliche Fläche am Zecheneingang. In einer Grünfläche neben der Zufahrt zur Müllannahme liegt der mit einer Protegohaube versehene Schacht 6. Die Schachtscheibe ist mit Schotter abgedeckt und am Rand sitzt ein Rohrstutzen für evtl. notwendige Nachverfüllungen.
Auch über dem Schacht 2 im Zentrum des noch freien Geländes steht eine Protegohaube. Ein Rohrstutzen mit Infotafel markiert den daneben liegenden Schacht 1. Nur wenige Betriebsgebäude sind erhalten. Der ehemalige Pferdestall am Zecheneingang befindet sich in schlechtem Zustand. Er ist mit seiner langen Front zur Straße das auffälligste Gebäude.
Besser steht es um den ehemaligen Lokschuppen aus dem Jahr 1905. Hier wurden einige Zeit lang Segelboote abgestellt. 2021 und 2022 sanierte der Exkneipier Andreas Heppe aus Recklinghausen den Schuppen und setzte daneben einen modernen Büroanbau. Die Gesamtkosten dafür beliefen sich auf mehr als 1,1 Millionen €, 70.000 bewilligte die Bezirksregierung Münster als Förderung aus dem Denkmalprogramm des Landes NRW. Seit 2023 residiert hier eine Niederlassung des Schweizer Unternehmenberaters FactoryXperts mit dem Schwerpunkt Lebensmittel- und Getränkeproduktion.
Über die aktuelle Entwicklung der Gewerbeflächen informiert Info.
Unter Tage wurde die Kohle aus den nördlichen Abbaubetrieben zum Schacht 8 transportiert und von dort zur Anlage 1/2/6. Ab 1967 bestand eine für das Ruhrgebiet einmalige Situation. Über einen vollautomatischen Zugbetrieb wurde die Kohle vom Schacht 6 über 17 km zum Förderschacht in Wanne-Eickel transportiert. Davor war die Kohle schon ca. 15 km unterwegs. Am Schacht 8 endeten Züge aus den Baufeldern Haltern und Haard. Transportbänder bildeten die Verbindung der beiden Schienensysteme. Damit kamen Transportwege von über 30 km Länge zustande. In der links stehenden Karte sind die Hauptstrecken durchgezogen dargestellt, der Zugbetrieb gestrichelt. Die benötigte Technik liefert BBC und machte mit den Loks Werbung (siehe links).

General Blumenthal 3/4
Die direkt am Hbf Recklinghausen gelegene Anlage 3/4 wurde nicht komplett ausgebaut, da die nahe Innenstadt den Kohleabbau behinderte und nur mit Vollversatz erlaubt war. Dadurch werden Senkungen nicht verhindert. Sie verringern sich um etwa 20% und laufen gleichmäßiger ab. Trotzdem wurde eine aufwändige Sanierung des Recklinghäuser Rathauses nötig. Die Anlage diente längere Zeit nur dem Materialtransport und der Bewetterung. Nach der Stilllegung entstand hier ein großer Schulkomplex als zentraler Punkt für die berufliche Bildung im Kreis Recklinghausen ("Campus Blumenthal") und gleichzeitig eine Abteilung der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen mit den Fachbereichen Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsingenieurwesen und Physikalische Technik/Molekulare Biologie.
Planungsprobleme und Pleiten ausführender Betriebe sorgten für jahrelange Verzögerungen und immens steigende Baukosten. Der Schacht 3 liegt auf einem Innenhof und ist am Schachtdeckel zu erkennen. Am Schacht 4 wird das anfallende Methan in einem Blockheizkraftwerk verwertet. Die nördlich angrenzende Fläche wird gewerblich genutzt unter Einbeziehung einiger ehemaliger Zechengebäude. An der Zufahrt zum Campus ist ein aus Teilen eines Förderüsts gestaltetes Denkmal aufgestellt. Erkennbar ist der Bezug zum Bergbau aber nur, wenn man mit der Konstruktion des im Ruhrgebiet am meisten verwendeten deutschen Strebengerüsts in Fachwerkbauweise vertraut ist.

General Blumenthal 5
Der Schacht 5 war zunächst nur zur Bewetterung vorgesehen. Er wurde später für einige Zeit zur eigenständigen Förderunganlage, deren Kohle in einer kleinen Kokerei verarbeitet wurde. Wirtschaftlich war dies sicher nicht. Wahrscheinlich sollten Förderung und Koksproduktion die Beteiligungzahlen beim Kohlesyndikat erhöhen. Heute sind noch die Gebäude am Zecheneingang mit der Waschkaue erhalten, die lannge nicht genutzt waren. Sie wirken wie eine Miniaturausgabe einer Großzeche. 1928 endete der Förderbetrieb. Bis 1949 diente der Schacht zur Bewetterung und blieb danach weiter offen. Er wurde 1960 aufgegeben und 1964 verfüllt. Auf dem Gelände hat eine Baufirma ihren Lagerplatz. Über dem eingezäunten Schacht stand eine Protegohaube. Sie wurde bei der dauerhaften Sanierung des Schachtkopfs abgebaut. Die Revisionsöffnung liegt auf einem Lagerplatz umgeben von Baumaterial.
2020 wurden die Zechengebäude saniert und bilden jetzt den Bürotrakt der Baufirma, die damit einen echten Blickfang erzeugt hat.

General Blumenthal 7
Die Anlage 7 wurde nötig, nachdem sich der Kohleabbau weiter nordwestlich ausdehnte. Unter Tage wurden die Anfahrtswege zu lang. Also entstand die Seilfahrtanlage am nördlichen Stadtrand. Sie ist heute noch fast so erhalten wie zu Betriebszeiten. Die nicht zum Schachtbereich gehörende Fläche wird gewerblich genutzt. Da das Umfeld landwirtschaftlich geprägt ist hat sich auch das Erscheinungsbild einer kleinen Nebenanlage bis heute bewahrt. Das ungewöhnliche kleine Turmfördergerüst macht die Anlage unverwechselbar. Wahrscheinlich bedingte Materialknappheit die Ausstattung der Anlage, die im 2. Weltkrieg in Betrieb ging. Ein fast baugleiches Gerüst gab es auf der Nachkriegszeche Eugen Eickmann in Hattingen.

General Blumenthal 8
Wie der Schacht 7 erschloss der Schacht 8 die weit nach Norden vorgerückten Abbaubetriebe und diente vorwiegend der Bewetterung. Nur noch die eingezäunte Protegohaube zeugt von der ehemaligen Anlage, die wegen ihrer Lage zusammen mit der daneben liegenden kleinen Halde parkähnlich renaturiert wurde.
Weihnachten 1985 wurde eine ungewöhnliche Maßnahme durchgeführt. Das 55 m hohe und 250 t schwere Grüst wurde um 78 cm versetzt. Durch den einseitigen Abbau hatte sich die Schachtröhre nach Osten gebogen. Der nötige Ausgleich kostete 250000 DM. Möglich war er nur weil statt der üblichen Spurlatten eine Seilführung im Schacht eingebaut war. Davon gabe es im Ruhrgebiet nur eine handvoll.

Blumenthal/Haard

Ab 1992 erfolgte der Anschluss der Nachbaranlage Haard (umbenannt aus Ewald Fortsetzung), deren Förderung schon seit 1976 unter Tage übernommen wurde. Wie oben schon erwähnt hatte die Fusion letztendlich keinen Erfolg. Blumenthal/Haard war mit 4.041129 t Förderung und 6275 Beschäftigten die größte Zeche im Ruhrgebiet. Das Grubenfeld erreichte 194 km² wobei nur im Bereich der Haard Abbau betrieben wurde. Ein großer Teil war das Reservefeld für einen möglichen Abbau im Bereich von Olfen. Dafür wurde der übernommene Schacht Haard 1 1999 "eingemottet".
Bis 1994 wurde noch im Schacht Ewald Fortsetzung 3 gefördert. Der Seilfahrtschacht Ewald Fortsetzung 2 wurde danach verfüllt. Alle anderen Schächte wurden 1999 aufgegeben und danach verfüllt. Im Jahr 2000 wurde eine 5,5 km lange Verbindungstrecke nach Auguste Victoria aufgefahren. Mit dem Verbund Auguste Victoria/Blumenthal endete der Betrieb. Danach wurden die Blumenthalschächte verfüllt. Das Baufeld Haltern wurde ab 2002 von Auguste Victoria weiter genutzt.

Haltern 1/2

Haard
Der Standort Haltern 1/2 lag am Rand des Naturschutzgebiets Haard. Angelegt für Material- und Seilfahrt benötigte er mehr Fläche, als innerhalb der Haard toleriert worden wäre. Die Betriebsfläche wurde nach dem Auslaufen des Betriebs komplett abgeräumt, die Schächte von Oktober bis Dezember 2006 verfüllt. Es blieb eine langsam verwildernde Brachfläche. Nur die Zufahrt zu den Schächten bieb bestehen. Schacht 1 mit einer Protegohaube ist eingezäunt, der Schacht 2 am Rohrstutzen der Revisionsöffnung erkennbar.
Der konservierte Schacht An der Haard 1 wurde nach dem Ende des Bergbaus ebenso abgerissen und die Betriebsfläche renaturiert.

Übersicht Schachtdaten

Schacht Teufbeginn Inbetriebnahme Stilllegung max. Teufe (m) Kokerei
1 1873 1878 1983 918 1889 - ca. 1920
2 1899 1892 2001 918  
3 1895 1897 2001 1013  
4 1898 1900 2001 915 1904 - 1929
5 1904 1905 1928 608 1912 - ca. 1927
6 (Harz) 1908 1912 2001 1283 1912 - ca. 1927
7 1940 1944 2001 665  
8 1964 1967 2001 1129  
Shamrock 11   ab 1967 2001 772  
Haltern 1 1980 1984 1999 1135  
Haltern 2 1981 1984 1999 1112  


maximale Förderung 2.602249 t 1982, im Verbund 3.537107 t 1995
durchschnittlich 800000 - 1,4 Mio. t/a, nach dem Verbund 2,2 - 2.5 Mio. t/a


Grubenpferde

Schon beim Stollenbergbau wurden Pferde eingesetzt. Sie zogen Kohlewagen zum Stollenmundloch. Das war aber die Ausnahme, da es nur bei großen Stollenquerschnitt möglich war. Üblicherweise wurde mit Schubkarren gearbeitet (bei den frühen Zechen, die meist nur kurze Stollen hatten. Später (etwa ab 1800) gab es Schiebewege mit Schienen, die teilweise vom Bergamt angeordnet wurden (u.a. wegen größerer Effektivität). Bei den Tiefbauzechen ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Einsatz von Pferden immer wichtiger. Bei der damaligen Abbautechnik in meist steiler Lagerung wurde die Kohle von Schleppern transportiert. Sie schoben einen Kohlewagen aus den Ladestellen im Flöz zum Schacht. Solange die Wege nicht zu lang wurden war dieser Transport mit "Schleppern" wirtschaftlich, mit längeren Förderwegen galt dies nicht mehr. In den Hauptstrecken übernahmen Pferde den Transport. Die Schlepper brachten auf kurzen Wegen die Kohlewagen zu Sammelpunkten an denen Kohlezüge zusammengestellt wurden, die dann mit Pferden zum Füllort am Schacht gezogen wurden. Die meisten Pferde wurden etwa ab 1900 allmählich durch Grubenlokomotiven ersetzt. So führte eine Elektromotivförderung aud der Zeche Gneisenau im Jahr 1905 zu einer Reduktion der Grubenpferde von 86 auf zwölf.
Abhängig von der Größe des Grubenfelds und der Geologie kammen einige Dutzend bis Hunderte von Pferden zum Einsatz. Es gab unter Tage Pferdeställe. Normalerweise hatte jedes Pferd einen Pferdejungen (konnte auch älter sein) mit dem es zusammen arbeitete. Daher wurden die Pferde überwiegend gut behandelt. Sie hatten auch immer wieder "Urlaub"vund kamen oft am Wochenende (geringere Förderung) auf die Weide. Dieses Vorgehen hatte auch andere Gründe als reine Tierliebe.
Zum größten Teil gehörten die in der Frühzeit des industriellen Bergbaus eingesetzten Pferde nicht den Zechen, sondern Firmen, die die Pferde an die Zechen vermieteten. Eine eigene Haltung auf den Zechen war nur in Ausnahmen möglich. Da je nach Konjunktur auch mal zusätzliche Pferde nötig waren wollten es sich die Zechen mit den Haudereien nicht verscherzen und achteten auf eine gute Behandlung der Tiere. Futter, Geschirre und Decken übernahmen die Haudereien. Die Zechen stellten Betreuer, Ställe unter Tage und Hufbeschlag. Das Pferd erhielt dafür wie ein Bergmann einen Schicht- oder Leistungslohn. Dazu wurden Schichtenzettel geführt wie bei den Bergleuten. Bei Feierschichten (Betriebsstillstand mit Lohnfortzahlung) bekam auch das Pferd weiter kostenloses Futter.
[Haudereien entsprachen heutigen Speditionen. Sie überhahmen Transporte aller Art. Einige spezialisierten sich auf Kutschen. Dies hat sich bis heute erhalten. Etwas obskur war die Praxis einiger Betriebe im Bergischen Land. Sie hatten Leichenwagen mir austauschbarem Firmenschild je nach Einsatzort. Die meisten Haudereien verschwanden mit der Motorisierung. Die Spedition van Eupen in Essen hat ihren Ursprung in der Hauderei, die deutlich kleiner war als Bischoff (s.u.).]
Diese Pferde wurden als die treuen Helfer der Bergleute bezeichnet und über und unter Tage als "Lokomotiven" im Material- und Kohlentransport eingesetzt. Sie hatten wie die Bergleute Schutzhelme in Form von Lederkappen. Ihr Einsatz beschränkte sich auf die Hauptstrecken mit dem stärksten Wetterstrom. Ein Pferd benötigt mindestens fünf mal soviel Sauerstoff wie ein Mensch. Die Pferdeställe befanden sich daher auch in Schachtnähe wo die Luft (Frischwetter)am besten war. Als Nebeneffekt kamen auch Katzen nach untertage. Im dem Pferdefutter versteckt waren Mäuse die schnell zur Plage wurden. Die Bergleute hängten deshalb ihre Stullenpakete mit Draht an höheren Balken auf, um sie vor den Nagern zu schützen.
Von der Firma Bischoff aus Gelsenkirchen, die als größte Firma für den Verleih von über 6000 Grubenpferden auf dem europäischen Kontinent galt, wurde in Oberdahlhausen (Bochum) an der Straße Polterberg über viele Jahre hinweg eine Niederlassung (Verwalterstelle) für Grubenpferde unterhalten. Zu sehen sind heute hier auf dem Grundstück des ehemaligen Verwalterhauses und der Stallanlagen nur noch einige stark verwitterte und überwachsene Fundamente und Mauerwerksreste der ehemaligen Pferdeställe, die vor 1875 erbaut wurden. Gegenüber den Stallanlagen am Polterberg lag die „Piärrewiesche“ (Pferdewiese), die noch als Grünfläche erhalten ist. Hier wurden die Grubenpferde in der Zeit des frühen Stollenbergbaus und später beim Tiefbau nach der Schicht zu "Erholungsurlauben" auf die Weide getrieben. Kranke oder verletzte Pferde kamen hier auch in "Kur", um gesund gepflegt zu werden. Heute erinnert eine Infotafel am Bergbauwanderweg Dahlhausen daran Infotadel 16.
Ob Tobias wirklich das letzte Grubenpferd war ist nicht ganz sicher. Er hatte auf jeden Fall das größte Presseecho. Bis zu seinem Tod 1970 lebte der Wallach auf einem Bauernhof. Seit 1995 erinnert ein Modell des Tieres im Anschauungsbergwerk des Deutschen Bergbaumuseums in Bochum an ihn als das Grubenpferd. Als letztes Grubenpferd im Ruhrbergbau und in Deutschland verließ wohl der Schimmel-Wallach Seppel zwei Monate nach Tobias die Bochumer Zeche Lothringen, ohne mediale Beteiligung. Seppel erhielt sein Gnadenbrot in Lüdinghausen.


Grubenperd mit Pferdeführer um 1930

Pferdeführer beim "Buttern"

Katze in einer Strecke der Zeche Hannover

Grubenpferd beim Materialtransport Zeche Hannover

Pferd mit Zug, wahr- scheinlich in Sachsen (Streckenausbau, Kluft)

Schichtenzettel mit Pferdeeinsatz

Aussenstelle der Hauderei Bischoff in Bochum Dahlhausen

Infotafel
General Blumenthal 1/2/6
Schacht 1 im Jahr 1900
General Blumenthal 1/2/6
Schacht 1 in den 1900er Jahren
General Blumenthal 1/2/6
Schacht 1 im Jahr 1936
General Blumenthal 1/2/6
Schacht 1 in den 1980er Jahren
General Blumenthal 1/2/6
Schacht 1/2/6 im Jahr 2006 aus der Luft
General Blumenthal 1
Schacht 1 im Jahr 2015
General Blumenthal 1
Schacht 1 im Jahr 2015
General Blumenthal 2
Schacht 2 im Jahr 1923
General Blumenthal 2
Schacht 2 Umbau im Jahr 1936
General Blumenthal 2
Schacht 2 im Jahr 1938
General Blumenthal 2
Schacht 2 im Jahr 1978
General Blumenthal 2
Schacht 2 im Jahr 1978
General Blumenthal 2
Schacht 2 in den 1990er Jahren
General Blumenthal 2
Schacht 2 im Jahr 1978
General Blumenthal 2
Schacht 2 im Jahr 1978
General Blumenthal 1/2/6
Schacht 6 im Jahr 1958
General Blumenthal 1/2/6
Schacht 6 im Jahr 1978
General Blumenthal 1/2/6
Fördermaschinenhaus Schacht 6
General Blumenthal 1/2/6
Fördermaschinenhaus Schacht 6
General Blumenthal 1/2/6
Informationstafel am Schacht 6
General Blumenthal 1/2/6
Schacht 6 Protegohaube
General Blumenthal 3/4
Schacht 3/4 in den 1960er Jahren
General Blumenthal 3/4
Schacht 3/4 in den 1960er Jahren
General Blumenthal 3/4
Schacht 3/4 in den 1970er Jahren
General Blumenthal 3/4
Schacht 3 nach Umbau
General Blumenthal 3/4
Bauphase Schacht 3 mit Methanableitung zum Schacht 4
General Blumenthal 3/4
Bauphase Schacht 3 und 4
General Blumenthal 3/4
Schacht 3 und 4 auf dem Campusgelände
General Blumenthal 3/4
Schacht 3 auf dem Campusgelände
General Blumenthal 3/4
Blockheizkraftwerk am Schacht 4
General Blumenthal 3/4
Blockheizkraftwerk am Schacht 4
General Blumenthal 3/4
Seilscheibenskulptur an der Zufahrt zum Campus
General Blumenthal 3/4
Seilscheibenskulptur an der Zufahrt zum Campus
General Blumenthal 3/4
Zufahrt zum Campus
General Blumenthal 5
Schacht 5 beim Bau der A43 um 1967
General Blumenthal 5
Baulager am Schacht 5 im Jahr 2011
General Blumenthal 5
Protegohaube Schacht 5 im Jahr 2011
General Blumenthal 5
"Minizechengebäude" am Schacht 5 im Jahr 2011
General Blumenthal 5
Protegohaube Schacht 5 im Jahr 2011
General Blumenthal 5
Protegohaube am Schacht 5 im Jahr 2011
General Blumenthal 5
Sanierung Eingang Schacht 5 im Jahr 2020
General Blumenthal 5
Firmenlogo statt an der Stelle der früheren Turmuhr
General Blumenthal 5
Sanierte "Minizeche" am Schacht 5
General Blumenthal 7
Schacht 7 im Jahr 1987 aus der Luft
General Blumenthal 7
Schacht 7 im Jahr 2004
General Blumenthal 7
Schacht 7 im Jahr 2004
General Blumenthal 8
Schacht 8 in den 1980er Jahren
General Blumenthal 8
Schacht 8 in den 1980er Jahren
General Blumenthal 8
Schacht 8 im Dezember 1988
General Blumenthal 8
Schacht 8 im Jahr 2005
General Blumenthal 8
Schacht 8 im Jahr 2005
General Blumenthal 8
Schacht 8 im Jahr 2005
General Blumenthal 8
Detail Seilscheibe
General Blumenthal 8
Detail Seilscheibe
General Blumenthal 8
Schacht 8 im Jahr 2018
General Blumenthal 8
Schacht 8 im Jahr 2018
Haltern 1/2
Schacht Haltern 1/2 aus der Luft im Jahr 1986
Haltern 1/2
Schacht Haltern 1/2 aus der Luft im Jahr 1992
Haltern 1/2
Schacht Haltern 1/2 im Jahr 2013
Haltern 1/2
Schacht Haltern 1/2 im Jahr 2013
Haltern 1/2
Schacht Haltern 1/2 im Jahr 2013
Haltern 1
Schacht Haltern 1 im Jahr 2016
Haltern 1
Schacht Haltern 1 im Jahr 2016
Haltern 1
Schacht Haltern 1 mit Protegohaube im Jahr 2021
Haltern 1
Schacht Haltern 1 mit Protegohaube im Jahr 2021
Lokschuppen
Lokschuppen vor der Sanierung
Lokschuppen
Lokschuppen vor der Sanierung im Inneren
Lokschuppen
Lokschuppen nach der Sanierung
Lokschuppen
Lokschuppen nach der Sanierung Innenbereich

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