Abgeteuft wurde die Zeche von der Gutehoffnungshütte (GHH) und nach dem ehemaligen Generaldirektor Hugo Jacobi benannt.
Sie war als Musterzeche geplant und sollte nebenbei den Konzern repräsentieren. Daher wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, der
auch spätere Erweiterungen der Tagesanlagen und die Zechensiedlung umfasste. Es enstand von 1912 - 1920 eine großzügig gestaltete Anlage,
die pathetisch den Beinamen Versailles des Ruhrgebiets erhielt. Über eine Platanenallee gelangte man zur fast 200 m breiten
Frontseite der Zeche, die einen großen Innenhof (140 x 70 m) mit von Bäumen gesäumten Rasenflächen begrenzte. Ein besonders auffälliger
Bauteil war die mit blauen Fliesen gekachelte Lohnhalle. Die Kokerei nahm 1918 den Betrieb auf.
1928 wurde zum ersten mal in Deutschland der Strebbruchbau von der Bergaufsicht erlaubt. Ein ein Meter mächtiges Flöz in flacher Lagerung
wurde ohne den üblichen (teuren) Versatz abgebaut. Diese Methode wurde danach bei geringmächtigen Flözen immer öfter angewendet.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde dieser Bruchbau allgemein Standard, besonders nach Einführung des Schildausbaus.
Bedingt durch die Weltwirtschaftskrise wurde 1932 das Grubenfeld der stillgelegten Zeche Vondern übernommen. Ein zweiter Verbund
bestand ab 1965 mit der Zeche Franz Haniel. Nach der Stilllegung 1974 gingen die Baufelder an die neue Verbundanlage
Prosper/Haniel.
Größere Unglücke ereigneten sich auf beiden Anlagen nicht. Gie GHH scheint hier sehr auf Sicherheit geachtet zu haben. Sie setzte
eigene Technik ein vermarktete sie auch. Ein sicherer reibungsloser Betrieb war ein gutes Verkaufsargument.
Der Aufschluß des Grubenfelds begann 1910 von der Zeche
Vondern aus. Beide Schächte wurden im Gefrierverfahren
abgeteuft. Beim Schacht 2 bedingte ein Wassereinbruch 1912 eine Unterbrechung von zwei Monaten. 1913 konnten die Schächte in
Betrieb gehen. Da unter Tage schon die Sohlen aufgefahren waren konnten im selben Jahr schon fast 60000 t Kohle gefördert werden.
1918 ging die Kokerei in Betrieb (wegen der Weltwirtschaftskrise von 1931 bis 1934 ausser Betrieb). 1921 begann der Vortrieb in
Richtung der Zeche
Franz Haniel. Der Durchschlag erfolgte 1924. Als 1925 der Schacht Franz Haniel 2 einstürzte ersoff
Jacobi
deshalb bis zur zweiten Sohle durch das zuströmende Wasser.
Während der Weltwirtschaftskrise legte die GHH die Zeche
Jacobi mit der Zeche
Vondern zu einem Verbundbergwerk zusammen.
1939 wurde auch das bisher aus Geldmangel nicht gebaute Fördergerüst von Schacht 1 erstellt. So konnte der Schacht 2 entlastet werden.
Die bis zur Stilllegung im Jahr 1974 bestehende weit sichtbare Silhouette waren die runden Kohlentürme. Sie wurden 1957 gebaut und
beim Abriss der Kokerei 1986 gesprengt. Die Fördergerüste waren schon 1979 mit allen Gebäuden der Schachtanlage abgerissen.
Ab 1965 bestand ein Verbund mit der Zeche
Franz Haniel in Bottrop, die beide Schächte noch bis 1978
zur Bewetterung nutzte. Wegen der unterschiedlichen Kohlesorten lief der eigenständige Betrieb weiter. Die geförderte Kokskohle
wurde auf der Kokerei
Jacobi weiter verarbeitet. Diese wurde als letzter Betriebsteil 1984 stillgelegt.
Die Folgenutzung des Zechenareals erwieß sich als Problem, da der Boden unter der Kokerei zu starke Altlasten aufwies. Statt
eines Austauschs kam nur die Versiegelung in Frage als wie geplant, Gewerbe anzusiedeln. Das anfallende Grundwasser wird
in einer Drainage gesammelt und mit Aktivkohlefiltern gereinigt. Dieses BTX-Absorption genannte Verfahren kam hier 1989 erstmals
zur Anwendung. Die Dauer der Bodensanierung wurde auf 20 Jahre geschätzt.
Als einziges Gebäude blieb das Pförtnerhaus erhalten. Das Gelände ist zu einem Volksgolfplatz umgestaltet worden. Die beiden
Schächte liegen in der Grünanlage am Eingang, sind aber nicht zu erkennen, da keine Markierungen vorhanden sind. Sie wurden
komplett mit Beton verfüllt und unterlagen damit nicht mehr der Bergaufsicht. Auf der Bahn 2 des Golfplatzes ist noch ein kleines Stück
der Kokereigasleitung als letzter Rest der Zeche erhalten. Der Golfplatz startete holprig, da der Investor (
EGC-Golf Cours GmbH)
aus Gladbeck ohne gültige Baugenehmigung arbeitete. Der Vertrag mit dem Kommunalverband Ruhr (KVR) wurde gekündigt. Ein neuer
Investor (
Sommerfeld GMBH aus Friedrichsfehn) eröffnete am 23. April 2001 eine 9-Loch-Anlage mit weiteren sechs Kurzbahnen. Mit
der Zeit vernachlässigte der Betreiber die Pflege der Anlage. Auch die 2007 beim Orkan "Kyril" zerstörte Abschlaghalle war nach einem
Jahr nicht wieder aufgebaut. Bevor der Ruf der Anlage völlig ruiniert war zog der Regionalverband Ruhr als Rechtsnachfolger
die Notbremse und kündigte 1998 den Vertrag. Der Nachfolger wurde die
Red Golf Oberhausen GmbH & Co. KG. Mit der Renovierung
des Clubhauses, besserer Pflege und dem Neubau einer vollautomatischen Abschlaghalle konnte das verloren gegangene Vertrauen der
Golfer zurück gewonnen werden. Heute besteht die Anlage aus 18 Bahnen und einer großen Übungsanlage. Die aktuellen Firmierung
lautet
GC Oberhausen GmbH & Co. KG. Unter dem Logo POTT GOLF CLUB besteht
wird noch eine weitere Golfanlage am Schloss Horst betrieben.
In den 1940er Jahren wurde mit dem Bau einer Bahnstrecke zwischen dem Bahnhof Bottrop-Nord und der
Zeche Jacobi begonnen; aus unbekannten Gründen wurde dieses Projekt jedoch nicht beendet.