Protegohaube

In der Kohle ist immer Methan enthalten, das beim Abbau und auch nach der Stillegung ausgast. Dies geschieht vor allem über die ehemaligen Schächte, aber auch über Klüfte, die sich beim Absenken des Geländes bilden. Bis 1986 wurden die Schächte mit Lockermaterial verfüllt und mit Betonplatten abgeschlossen. Zur Sicherung unkontrollierter Gasausbrüche und gegen Blitzschlag (Explosionsgefahr) bekamen viele Schächte ein Sicherheitsventil, die sog. Protegohaube aufgesetzt. Seit im Rahmen der Treibhausdiskussion auch Methan als Ozonkiller nachgewiesen wurde und mit steigenden Energiepreisen eine Nutzung wirtschaftlich wurde, finden sich diese Hauben auch bei neu eingerichteten Gasabsauganlagen mit angeschlossenen Blockheizkraftwerken oder Gasturbinen. Hauben werden auch bei Gasdrainagen zur Sicherung von Wohnhäusern oder Bauten auf ehemaligem Zechenareal verwendet. Diese sitzen hier nicht direkt über dem Schacht, sondern bilden den Endpunkt der Drainage.
Die Anlagen sind meist temporär. Wenn der Methangasgehalt zu niedrig wird werden sie abgebaut und an lohnenderer Stelle weiter genutzt. Dies war z.B. am Schacht 2 von Unser Fritz der Fall. Dort hatte sich unerwartet ein größere Methanblase gebildet, die sicherheitshalber abgesaugt wurde. Das Gas wäre möglicherweise auch ähnlich wie bei Grundwasserströmen zu einer aktiven Absaugung gewandert. Die Sicherheit hatte daher Vorrang.
Die Braunschweiger Firma Protego stellt die Ventile her, die in explosionsgefährdeten Anlagen zum Einsatz kommen, z.B. in Tankstellen oder Raffinerien.



Die Skizze erklärt das Prinzip der Protegohaube.


Am ehemaligen Schacht Graf Bismarck 10 steht eine auffällige Haube mit sechs Köpfen.


Informationstafel am Schacht Minister Achenbach 2. Das Blockheizkraftwerk liefert Wärme für nahe gelegene Gewerbebebetriebe und Strom, der in das bestehende Netz eingespeist wird.


Methanverwertung am Schacht Hugo Ost. Die mobile Anlage kann später an anderer Stelle eingesetzt werden.


Protegohaube auf einer Wohnanlage über dem Schacht Consolidation 5. Hier wurden insgesamt drei Hauben installiert, da das Steinkohlengebirge im Schachtbereich stark methanführend ist.

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