Heinrich in Essen-Überruhr
1809 - 1968
Die relativ kurzlebigen Vorgängerbetriebe konsolidierten 1809 zur Zeche
Heinrich. Der Name leitet sich
vom Lehnsträger (Bergbauberechtigter) Wilhelm Heinrich Ridder aus Essen-Heisingen ab, der aber keine Anteile (Kuxe) an der Zeche
erwab.
Im Bereich von Essen-Überruhr galt vor der Einführung des Preußischen Bergrechts im Jahr 1815 die Rellinghauser Observanz. Dabei
kam es nicht wie üblich zum Erwerb von Berechtsamen, die juristisch abgesichert waren. Die Kohle gehörte automatisch dem Grundeigentümer.
und konnte durch ihn abgebaut werden. Die Folge waren oft Streitigkeiten, da ein Flöz von mehreren Zechen abgebaut werden konnte.
Das sonst übliche Bergregal bei dem der Landesherr alle Bodenschätze beanspruchte galt hier nicht. Die Observanz war ein Gewohnheitsrecht.
Es entwickelte sich aus der Zugehörigkeit zum Stift Essen. Deren Äbte und Abbtissinen hatten kein Interesse an einer ständigen
Kontrolle und wären auch fachlich nicht dazu in der Lage gewesen. Nach der Besetzung des Rheinlands durch Napoleon galt das
französische Recht mit eher "laisser faire".
Die Vorläufer sind hier kurz beschrieben.
Wolfsdelle
Beim Anlegen eines Brunnens im Jahr 1793 wurde ein Flöz aufgeschlossen und anschließend ein Stollen aufgefahren. Er
stand im Flöz Kreftenscheer 2. Mit einem Querschlag wurde das Flöz Geitling erreicht. Nach dem Erwerb der Zeche
Hülscherfeld am 15. Februar 1785 wurde die Zeche in Wolff umbenannt.
Hülscherfeld
Der Zechen wurde schon 1755 angelegt. Nachfolgend war sie mit Unterbrechungen in Betrieb. Es gab mehrere Stollen und
einen tonnlägige Förderschacht. Der Abbau lag im Bereich des später abgeteuften tonnlägigen Schachts.
Wolff
1796 aus Hülscherfeld und Wolfsdelle entstanden. Die Förderung lag im Schnitt mit 1,3 t täglich über das
Jahr bei 475 t. Dies reichte wohl gerade für einen ausgeglichenen Betrieb. Durch ein Ruhrhochwasser im Jahr 1804 ging der
Förderstollen zu Bruch. Danach machte die Zeche keinen Gewinn.
Das o.a. Prinzip der Observanz bereitete der Zeche Wolff starke Probleme. [Auch die Zechengeschichte wird dadurch
etwas unübersichtlich.] 1803 und 1808 kam es zum Rechtsstreit mit der Nachbarzeche Hoffnung. Durch den 1803 neu
angesetzten Stollen (Forderung ab 1803) war wieder das strittige Flöz erreicht worden. Das Resultat war letzlich
die Konsolidierung mit Hoffnung zu Heinrich am 24. September 1809.
Hoffnung
Der 1793 angesetzte Stollen war nur kurze Zeit in Betrieb. 1798 wurde ein "neuer" Stollen angesetzt und ab 1801 eine
Betriebsgemeinschaft mit der seit 1785 in geringen Ausmaßen fördernden Zeche Wolfsbank unter dem Namen Hoffnung
eingegangen. Die alte Gewerkschaft Hoffnung wurde Hoffnung I, Wolfsbank wurde Hoffnung II
genannt. Zusammen kamen sie auf etwa die gleiche Förderung wie Wolff.
Uhlenbänke
Am 29. Marz 1838 wurde das Längenfeld Uhlenbänke verliehen und ein Stollen angesetzt. Wenn Kohle abgebaut wurde dann nur
kurzfristig, da der Stollen 1842 aufgewältigt wurde. Im Mai begann dann ein geregelter Betrieb. Der Abbau lief von 1844
bis 1858 als Uhlenbänke über der Stollensohle. 1846 lag die Förderung bei etwa 6000 t. Als Uhlenbänke unter
der Stollensohle wurden 1870 Kuxe gehandelt (Vorläufer der Aktie). Ein Betrieb ist unbekannt.
1933 wurde zufällig der Stollen wieder gefunden. Das oberhalb stehende Haus war bekannt als früheres Betriebsgebäude.
Die Stilllegung des Stollens geht wahrscheinlich auf Beschwerden wegen versiegender Brunnen zurück. Im Abbaubereich
gab es später viele Tagesbrüche.
Die neue Zeche förderte zwischen 3500 und 7000 t/a. Ab 1820 lag sie still. Grund war der Streit um Wasserentzug. Als 1826 der
Betrieb wieder aufgenommen wurde waren alle Strecken verbrochen. So wurden nur noch stehen gebliebene Kohlepfeiler abgebaut
und 1829 der Stollen augegeben, da die Genehmigung zum Tiefbau vom Bergamt nicht erteilt wurde. Nach acht weiteren Anträgen
konnte 1845 mit den Vorbereitungen zum Tiefbau begonnen werden.
Mit dem Beginn des Tiefbaus kam es zu Kooperationen mit Nachbarzechen. Ab 1851 baute
Charlotte im östlichen Feld Kohle
ab die für
Heinrich zu weit weg vom Schacht lag. 1888 wurde es komplett bis 1910 verpachtet. Das Grubenfeld wurde durch
den Ankauf weiterer Felder und Zechen vergrößert (1873
Glücksonne, 1886
Heisinger Crone, 1925 E
iberg,
1929
Prinz Wilhelm,
Steingatt ,
Ver. Charlotte und 1964
Theodor. Größere Unglücke ereigneten sich nicht.
Heinrich
Direkt an der Ruhr entstand ab 1847 die Schachtanlage Heinrich 1/2/3. Die Betriebsfläche war nicht sehr
groß, da sich die geförderte Kohle nicht zur Koksherstellung eignete und nur Briketts hergestellt wurden. Zu den Schächten
an diesem Standort kamen noch zwei Wetterschschächte im nahegelegenen Deipenbecktal. Von ihnen sind keine Spuren erhalten.
Dasselbe gilt für einige
Tagesüberhauen.
Ab 1852 wurde die Kohle über die Ruhr und mit der Eisenbahn abgesetzt. Der Versand über die Ruhr endete 1873, da die veralteten
Schleusen und das Niedrigwasser im Sommer ständig Störungen verursachten. Die Zeche entwickelte sich gut und erwirtschaftete
lange gute Gewinne. Damit konnten die Zukäufe finanziert werden.
Heute sind fast alle Zechengebäude verschwunden. Eine Halle wird gewerblich genutzt. Im Bereich von Schacht 2 entstand eine
Seniorenwohnanlage mit einem kleinen Park am Standort des Zechenkraftwerks. Der Schacht 3 ist weiter offen und ist Teil der
Zentralen Wasserhaltung der RAG. Stündlich werden rund 2500 m³ gepumpt. Das Wasser ist bis auf einen leicht erhöhten Eisenanteil
von so guter Qualität, dass es von der Stadt Essen als Trinkwasserreserve (im Katastrophenfall) eingestuft wurde. Am verfüllten
Schacht 1 wurden Parkplätze angelegt.
Auf der anderen Straßenseite ist das frühere Verwaltungsgebäude mit der Waschkaue und Werkstätten erhalten und nach Umbauten
weiter genutzt. Vom Schacht 3 führte ein geschlossener Mannschaftsgang zur Waschkaue.
Zur Wasserhaltung stehen unter
Wasserhaltung ausführliche Informationen
bereit.
Nordöstlich der Wetterschächte bestand kurzzeitig die Kleinzeche
Hedwig II. Die Inbetriebnahme war am 19. Februar 1952. Zehn
Beschäftigte förderten 853 t im selben Jahr. Mit 31 Beschäftigten wurden 1953 1534 t erreicht, doch schon am 28. Februar
folgte die Stilllegung. Offensichtlich waren kaum Flözreste durch den sehr alten früheren Abbau vorhanden.
Theodor
Die Zeche
Charlotte grenzte nordwestlich an des Grubenfeld von
Heinrich. Mit ihr bestand ein ab
1851 ein Vertrag, der die Nutzung des Schachts für den Abbau im Ostfeld von
Heinrich regelte. Er endete 1910. Heinrich
erwarb
Charlotte 1929 nach deren Stilllegung und alle mit ihr verbunden Zechen.
Die Geschichte der Zeche
Charlotte ist typisch für Betriebe südlich der Ruhr, die aus vielen kleinen Anlagen zusammenwuchsen
und immer wieder mit wirtschaftlichen Problemen konfrontiert waren. Die Zeche
Charlotte hatte ähnlich wie die angrenzenden
Betriebe eine lange Betriebsdauer, allerdings mit vielen Unterbrechungen und mehrfachem Neuanfang. Schließlich enstand unter
Nutzung der vorhandenen Grubenbaue die Zeche
Theodor.
Stänkersgatt
Diese Stollenzeche bestand von 1802 bis 1832. In dieser Zeit lag sie sechs Jahre lang still. 1827 wurden in der produktivsten
Phase 1250 t Kohle abgebaut. Das abgebaute Flöz hatte knapp 90 cm Mächtigkeit.
Johann Diedrich
Wenig erfolglos war auch diese Zeche. Sie bestand von 1903 bis 1815. Mit 70 cm Mächtigkeit war das abgebaute Flöz gerade
noch Bauwürdig.
Glückauf Edelbank
Die erste Betriebsphase war von 1804 bis 1820, die zweite erfolgreiche von 1832 bis Ende September 1834. 1832 wurden
1500 t Kohle abgebaut obwohl das Flöz nur knapp 40 cm mächtig war.
Getreue Freundschaft
Auch diese Stollenzeche war wenig erfolgreich. Von 1781 bis zum 28. April 1798 war die erste Betriebsphase. 1833/1834
lief der gescheiterte Versuch einen Schacht aufzuwältigen. 1857/1858 soll es einen weiteren Abbauversuch gegeben haben.
Vereinigte Charlotte
1790 als Charlotte vermutlich Abbaubeginn im Flöz Wilhelmine, das auch andere Zechen abbauten. Nach Streitigkeiten folgte
1791 die Konsolidierung. Selbständig blieb nur Mönkhoffsbank. In dieser Zeit wurde aus mehreren Stollen gefördert, deren
Mundlöcher heute nicht mehr sichtbar sind. Eigentlich sollte mit einer Dampfmaschine der Betrieb ab 1792 auf Tiefbau
umgestellt werden. Die Gewerken verweigerten aber deren Annahme und von 1796 bis 1832 lag der Betrieb still. Ein erster
Schacht soff gleich ab und erst 1835 konnte im neuen Schacht die Förderung beginnen. Ab 1847 bestand eine Pferdebahn
zur neuen Prinz-Wilhelm Bahn. Davor waren die Kohlen über die Ruhr verschifft worden. Der Hafen lag an einem Altarm der
Ruhr und ist heute noch erkennbar.
Die oben erwähnte Zeche Mönkhoffsbank war schon ab 1691 (möglichweise seit 1673) in Betrieb. Sie hatte mehrere Stollen
in direkter Nähe zu Charlotte. Bis 1813 lief ein bescheidener Betrieb. Das abgebaute Flöz Finefrau (südlicher Stollen)
war etwa 80 - 90 cm mächtig, das Flöz Finefrau Nebenbank (nördlicher Stollen) etwa 60 cm. Ab 1839 begann der Tiefbau.
Hier wurden dieselben Flöze abgebaut. Es wurden 10000 - 20000 t/a (maximal 21062 im Jahr 1850) gefördert. In den 1850er Jahren
erreichte der Schacht eine Teufe von 157 m Metern mit 100 Beschäftigten. Mit Charlotte bestand eine Kooperation ab 1854.
Mit der Teufe stiegen die Wasserzuflüsse stark. 1857 starben zwei Bergleute durch Steinfall. Die Zeche Mönkhoffsbank
soff 1859 fast ab und wurde 1867 stillgelegt. Die Förderung mit zuletzt nur einigen 1000 t/a erlaubte keinen rentablen
Betrieb.
Die ab 1860 übertretenden Grubenwässer wurden schnell zum Problem für Charlotte. Bis 1910 lief der Betrieb mehr
recht als schlecht. Wegen Unwirtschaftlichkeit und veralteter Betriebsanlagen folgte die Stilllegung. Die jährliche
Förderung schwankte zwischen 40000 und 90000 t und erreichte mit 109923 t 1896 ihr Maximum. Das Grubenfeld kam zu
Johann Deimelsberg in Essen-Steele.
Charlotte Bergbaugesellschaft
1915 wurde das Grubenfeld neu angepachtet und dazu Feldesteile angrenzender Zechen. Der alte Stollen wurde wiederaufgewältigt und
ab 1916 erneut Kohle gefördert. Bis 1927 wurden jährlich ca. 50000 t gefördert, maximal 61903 t 1926. 1927 folgte die Stilllegung
und 1929 der Kauf durch die Zeche Heinrich.
Vereinigte Charlotte-Steingatt-Prinz Wilhelm
1929 entstanden aus Charlotte Bergbaugesellschaft und Prinz Wilhelm-Steingatt (siehe weiter unten). Die Vorarbeiten mit
Aufwältigen der benötigten Strecken unter Tage, Einrichtung Wasserhaltung und Reduzieren der Zuflüsse aus den still
liegenden Nachbarzechen und Aufräumarbeiten übertage dauerten bis 1934. Dann begann die Förderung im alten Schacht Charlotte, der
jetzt als Theodor 2 geführt wurde. Der neue Hauptschacht Theodor 1 wurde neu geteuft und die Anlage 1935 umbenannt.
Theodor
Als runderneuerte Anlage lief Charlotte als Theodor bis zur Übernahme durch Heinrich 1964. Die Förderung
wurde von 1945 bis 1947 untertage wegen Kriegseinwirkungen nach Heinrich transportiert. Ab 1951 kam der ehemalige Schacht
Jakob der Zeche Eiberg zu Theodor. Beim Aufwältigen rutschten 1953 Verfüllberge nach und forderten acht Tote. Ab
1955 konnte der Schacht für Seilfahrt und Materialförderung genutzt werden.
Die Förderung von
Theodor lag bei 400000 bis 500000 t jährlich, maximal 576557 t 1954. Ein Wetterschacht (Holthuser Tal) wurde
1951 gemeinsam mit
Heinrich abgeteuft. Er liegt auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Zeche
Sandbank und ist auch heute
noch in Betrieb für die Wasserhaltung am Schacht Heinrich 3. Die Tagesanlagen von
Theodor waren noch lange gewerblich genutzt.
2012 wurde die Renaturierung der Fläche abgeschlossen. Hier wurde eine Dirtstrecke für Mountainbiker angelegt. Ob sie angenommen wird
kann bezweifelt werden, da in der direkten Umgebung nicht ganz legale "attraktivere" zu vermuten sind.
Von der Zeche
Mönkhoffsbank steht noch die Ruine des Schachthauses. Sie befindet sich in einem schlechten Zustand.
Steingatt
Steingatt wurde 1702 erstmals urkundlich erwähnt. Ähnlich wie bei
Wolff begann der Abbau regellos.
Hier galt die Byfanger Observanz. Vor 1750 wurde ein Schacht abgeteuft. Dies geschah mit Feuersetzen (Dauer ca. sieben Jahre),
einer uralten Technik und der letzte bekannte Fall im Ruhrgebiet. Der Ansatzpunkt lag auf dem höchsten Punkt der Ruhrhalbinsel.
Das Grubenwasser wurde durch den
Glückauf Erbstollen abgeführt. Wahrscheinlich ist er identisch mit dem
Himmelsfürster Erbstollen,
da er in den Flözkarten aus dieser Zeit nicht aufgeführt wird. Bis etwa 1838 wurde auch durch den damals 2,2 km langen
Steingatter Stollen mit einer Pferdebahn die Kohle zur großen Kohlenniederlage an der Ruhr transportiert.
Ab 1853 befand sich am neuen Schacht Laura die Förderanlage, nachdem man zum Tiefbau übergegangen war. Das Grubenfeld wurde
durch die Übernahme von Nachbarzechen erweitert.
Da die übernommenen Grubenfelder auch im preußischen Gebiet lagen wurde der Betrieb dort wegen des geltenden Bergrechts als
Steingatt unter Grafschaft Mark geführt. Betrieblich fand keine Trennung statt.
Vereinigte Henriette
Der Abbau begann schon im 18. Jahrhundert. 1832 ging man zum Tiefbau über. Dass auch relativ unbedeutende Zechen technisch auf der
technischen Höhe waren belegt das zweite im Ruhrgebiet benutzte eiserne Förderdrahtseil 1835 statt Seilen aus Hanf- oder Aloefasern.
Ab 1861 traten Probleme wegen schlechter Wetterführung und Ruhrhochwasser auf. Ab 1863 wurde auch Eisenerz abgebaut - per Vertrag durch
Vereinigte Himmelsfürster Erbstollen (19500 t bis 1870). Im Feld Neu-Essen I war ein Flöz mit Kohleneisenstein angereichert.
1879 folgte die Übernahme durch Steingatt. Die jährliche Förderung betrug 30000 - 50000 t/a, maximal 61805 t 1873.
Heimannsfeld
1804 begann der Stollenvortrieb ohne weitere Aktivitäten. Am 9. September 1838 wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Er
endete etwa um das Jahr 1850. 1847 wurden 5644 t erreicht. Am 8. Juli 1863 erwarb Steingatt die Zeche.
Vereinigte Himmelsfürster Erbstollen
1831 enstanden aus dem seit 1804 aufgefahrenen Himmelsfürster Erbstollen und mehreren kleineren Stollenzechen (s.u.). Er wurde
etwa 2,65 km lang und war der tiefstgelegene im Märkischen Bereich. So führten viele kleine Zechen ihr Grubenwasser darüber ab. Die
Fördermenge lag bei 5000 - 10000 t/a. Wahrscheinlich waren es 1837 maximal 20710 t. Ab 1857 wurde auch Eisenerz gefördert, insgesamt
ca. 8000 t. 1888 folgte nach mehereren Unterbrechungen des Betriebs die Stilllegung.
Das unter Dekmalschutz stehende Betriebsgebäude ist erhalten. In der Nahe liegt der 1975 verfüllte Stollenquerschlag
von Prinz Wilhelm.
-
Vereinigte Catharina
Seit 1766 war in Essen-Burgaltendorf die Zeche Catharina in Betrieb. Sie ging später in Altendorfer Tiefbau auf. 1811
kam ein Teil des Feldes zu Vereinigte Catharina. Dazu kam ein Felderteil der seit 1791 fördernden Zeche Geitling. Bis
zur Stilllegung 1842 ruhte die Köhleförderung fast vollständig. Zwischen 1903 und 1927 gab es zwei weitere Abbauphasen unter
demselben Namen.
-
Schmierfuß & Schökenbank
Beide Zechen arbeiteten von 1803 bis 1806 zusammen. Beide sind etwa ab 1794 belegt. 1813 entstand daraus Vereinigung. Der Abbau
lief nur schleppend. 1835 spaltete sich der Betrieb auf. Vereinigung über der Stollensohle führte bis 1842 einen unbedeutenden
Betrieb. Vereinigung unter der Stollensohle förderte im Tiefbau zwischen 7000 und 13000 t/a. Ab 1862 wurde der Betrieb unrentabel.
Er kümmerte mit ca. 100 t/a vor sich hin bis zur endgültigen Stilllegung 1877.
Sandbank
Als Stollenbetrieb 1803 erwähnt und bis 1813 mit Unterbrechungen in Betrieb. Eine weitere Betriebsphase lief von 1831 bis 1834.
Mit den Abteufen eines tonnlägigen Schachts ab 1855 begann die prokuktive Zeit der
Zeche, die 1876 mit der Stilllegung endete. Die Förderung schwankte stark zwischen 10000 und 40000 t/a.
Trompete
Um 1761/1762 gab es wohl erste Aktivitäten, erneut 1803/1804. Von 1834 und 1856 mit Unterbrechungen in Betrieb. Die Förderung
lag bei etwa maximal 2200 t/a. Nach der Stilllegung Konsolidierung zu Steingatt.
Waldhorn
1839 wurde die Zeche genannt, doch erst 1854 begann der Betrieb. Die Förderung lag bei 1000 - 2000 t/a. 1857 starben zwei
Bergleute durch auslaufende Kohle. 1868 kam die Stilllegung, 1925 die Übernahme des kleinen Feldes durch Steingatt.
Prinz Wilhelm
Der Kohleabbau im Stollenbetrieb begann mindestens zum Anfang des 18. Jahrhundert. 1846 sollte mit dem Teufen des Schachts Carl
zum Tiefbau übergegangen werden. Der Förderbeginn verzögerte sich bis 1854. Bis zum Einsturz des Schachts betrug die jährliche
Förderung 40000 - 50000 t, maximal 55368 t 1885. 1896 kaufte Steingatt die Zeche. Nach einer letzten Betriebsphase am Schacht Carl
ab 1900 kam 1903 die Stillegung.
1859 kam es zu zwei tödlichen Unfällen mit jeweils zwei Toten durch auslaufende Kohle und Sturz in den Schacht.
Von 1920 bis 1925 wurde der Betrieb unter dem Namen Prinz Wilhelm-Steingatt noch einmal aufgenommen. Dabei wurde die Förderung des
Vorgängerbetriebs wieder erreicht. Ab 1929 lebte der Betrieb als Vereinigte Charlotte-Steingatt-Prinz Wilhelm wieder
auf (s.o.).
Heute ist noch die Fördermaschinenhalle erhalte. Sie wird von einer KFZ-Werkstatt genutzt. Der Bereich am nicht mehr erkennbaren
Schacht Carl wird als Abstellfläche genutzt. Ein Dachdeckerbetrieb nutzt das lange als Wohnhaus dienende frühere Werkstattgebäude
unterhalb. Dahinter liegt das nicht frei zugängliche Stollenmundloch.
Die Förderung im Glückauf Erbstollen endete 1886 mit der Einrichtung einer Lokomotivbahn vom Schacht Laura
zum Bahnhof Essen-Kupferdreh. Zwischen 1891 und 1895 ruhte der Abbau fast komplett durch den Einsturz des Förderschachts Laura und der
Wiederinstandsetzung. Nach 1900 lebte der Betrieb noch ein letztes Mal auf. Die in den mächtigen Flözen Sonnenschein und Dickebank noch
anstehenden Restkohlen konnten nach der Stilllegung von Altendorfer Tiefbau gewonnen werden. 1901 wurde auch das Fördermaximum
von 130882 t erreicht. Sonst waren es 50000 - 100000 t/a. 1903 folgte die Stillegung wegen veralteter Anlagen und hoher Wasserzuflüsse.
1902 hatte die Oberhausener Zeche Concordia die Zeche gekauft und konnte so ihre Beteiligung am Kohlesyndikat erhöhen.
Nach dem Krieg bauten einige Kleinzechen oberflächlich Restkohle ab. Sie linderten die Kohlenot und sorgten
im ländlich geprägten Umfeld für Arbeitsplätze.
Ferdinand
Diese Zeche war sehr kurzlebig und förderte kaum 2000 t insgesamt. Ferdinand begann am 9. August 1952 und wurde 1953
stillgelegt, Ferdinand II bestand vom 8. August 1952 bis zum 31. Januar 1954.
Geitling
Direkt an der Stadtgrenze baute die Hattinger Zeche Geitling das gleichnamige Flöz ab. Am 2. Februar wurde mit
einem Stollen begonnen, der etwa 400 m langwurde. 1954 wurden 4480 t mit 29 Beschäftigten erreicht. Die Anlage wurde 1955 nach dem Betreiber
Franz Straten in Franz umbenannt. Es wurde jetzt aus einem Schacht gefördert. 1957 wurde das Fördermaximum von 21865 t
mit 108 Beschäftigten erreicht, 1960 16358 t mit 67 Beschäftigten. Die Stilllegung war am 31. Mai 1962.
Das Betriebsgelände ist heute mit Wohnhäusern bebaut.
Pothsberg & Fahrenberg
Wahrscheinlich begann der Abbau von Pothsberg schon vor 1947. Am 1. Oktober schloss die Stadt Essen einen Pachtvertrag
ab, der am 30. September 1950 fristgemäß endete.
Dasselbe gilt für die Zeche Fahrenberg, bei der der Pachtvertrag am 31. Dezember 1949 endete. Beide Betrieb
wurden verwaltungstechnisch gemeinsam betrieben. 1948 wurden 5615 t mit 62 Bergleuten gefördert, 1949 11962 t mit 94 Bergleuten.
Josef II
Dieser Stollenbetrieb bestand vom 1. Januar 1952 bis zum 28. Dezember 1957. 18 - 20 Bergleute förderten 1954 2694 t und
1955 1154 t Kohle.
Regina
Die Kleinzeche wurde am 14. Oktober 1952 in Betrieb genommen und erreichte im Folgejahr 8403 t mit 28 Bergleuten. Das Maximum
von 18098 t wurde 1955 mit 47 Bergleuten erreicht. 1960 waren es 12694 t mit 39 Bergleuten und 1962 9573 t mit elf
Bergleuten. Am 15. November war die Stilllegung.
Schroer
Vom 1. Oktober 1947 bis zum 25. März 1949 baute dieser Betrieb im Stollen von Henriette Kohlenreste ab. Die Mengen werden
im Selbstversorgerbereich gelegen haben. Im Krieg wurde der Stollen für den Luftschutz genutzt. Dabei sind wohl die Restkohlen
erschlossen worden.
Ferdinand
Diese Zeche war sehr kurzlebig und förderte kaum 2000 t insgesamt. Ferdinand begann am 9. August 1952 und wurde 1953
stillgelegt, Ferdinand II bestand vom 8. August 1952 bis zum 31. Januar 1954.
Übersicht Schachtdaten
Schacht |
Teufbeginn |
Inbetriebnahme |
Stilllegung |
max. Teufe (m) |
Brikettfabrik |
Heinrich 1 |
1847 |
1849 |
1968 |
409 |
1926 - 1968 |
W-Nord |
1858 |
1858 |
1894 |
52 |
|
W-West (W1) |
1859 |
? |
? |
117 |
|
W2 |
1893 |
1893 |
1902 |
209 |
|
W3 |
1901 |
1902 |
1919 |
309 |
|
Heinrich 2 |
1913 |
1918 |
1968 |
309 |
|
Heinrich 3 |
1957 |
1958 |
1968 |
409 |
|
Charlotte 1 |
1833 |
1839 |
1910 |
290 |
|
W |
1835 |
1837 |
1910 |
122 |
|
Theodor 1 |
1934 |
1935 |
1968 |
1060 |
1936 - 1968 |
Theodor 3 |
1940 |
1945 |
1968 |
441 |
|
Jakob (Eiberg) |
ab 1951 |
|
|
|
|
Holthuser Tal |
1951 |
1952 |
1968 |
400 |
  |
Laura (Steingatt) |
1850 |
1852 |
1903 |
530 (t) |
1892 - 1902 |
Mönkhoffsbank |
1839 |
1842 |
1860 |
157 |
|
Wilhelmine (Henriette) |
1832 |
1834 |
1878 |
143 |
|
Carl (Prinz Wilhelm) |
1852 |
1854 |
1925 |
510 |
|
Sandbank |
1855 |
1858 |
1876 |
465 (t) |
  |
Vereinigung |
1837 |
1840 |
1877 |
256 (t) |
  |
maximale Förderung 965897 t 1966 (nach der Übernahme von Theodor)
durchschnittlich 200000 - 500000 t/a
Zu den wenigen bekannten Schächten kamen sicher Dutzende dazu. Die meisten bestanden nur kurze Zeit.
In der Kappschen Karte ist ein Stollen Todte Mähre eingetragen. Dazu sind keine Angaben bekannt. Bei Huske wird ein Betrieb
Todte Meer aufgeführt. Dazu ist auch nichts bekannt.
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- Stollen Uhlenbänke im Jahr 1933
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- Betriebsgebäude von Faulefott um das Jahr 2006
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- Das dahinter liegende Stollenmundloch
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- Heinrich 1/2 im Jahr 1934
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- Heinrich 1/2 in den 1930er Jahren aus der Luft
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- Wetterschacht an der Langenberger Straße im Jahr 1934
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- ehemalige Kohlen- niederlage im Jahr 1934
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- Heinrich 1/2/3 im Jahr 1951 Neubau eines Werkstattgebäudes
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- Heinrich 1/2/3 im Jahr 1954 Mannschaftsgang zur Kaue
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- Heinrich 1/2/3 in den 1950er Jahren Brikett- fabrik mit Ladegleisen
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- Heinrich Schacht 1 in den 1950er Jahren mit Mannschaftsgang
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- Heinrich 1/2/3 in den 1950er Jahren Landabsatz
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- Heinrich 1/2/3 in den 1950er Jahren - beengte Lage an der Ruhr
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- Heinrich 1/2/3 in den 1950er Jahren mit der Brikettfabrik
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- Heinrich Schacht 2 und 3 in den 1950er Jahren
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- Heinrich 1/2/3 in den 1950er Jahren mit Wasserturm
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- Heinrich Schacht 1 mit in den 1950er Jahren mit den Steigerhäusern
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- Heinrich Schacht 1 und 2 in den 1950er Jahren mit Freiflächen daneben
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- Nach dem Krieg wurde auch mit der Straßen- bahn Kohle transportiert
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- Heinrich Schacht 1 im Jahr 1907
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- Heinrich Schacht 1 im Jahr 2018
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- Heinrich Schacht 1 im Jahr 2018
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- Heinrich Schacht 1 im Jahr 2018
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- Heinrich Schacht 2 im Jahr 2018
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- Heinrich Schacht 2 im Jahr 2018
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- Heinrich Schacht 2 im Jahr 2018
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- Heinrich Schacht 3 im Bau (Führungsgerüst)
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- Heinrich Schacht 3 vom Ruhrtal gesehen
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- Heinrich Schacht 3 Gesamtansicht
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- Heinrich Schacht 3 mit der Wasserhaltung
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- Heinrich Schacht 3 mit der Wasserhaltung
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- Heinrich Schacht 3 mit Materiallager der Wasserhaltung
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- Nachnutzung des Verwal- tungs-/kauengebäudes
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- Luftschacht Holthuser Tal im Jahr 1951 beim Abteufen
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- Luftschacht Holthuser Tal im Jahr 1952 kurz vor der Fertigstellung
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- Luftschacht Holthuser Tal im Jahr 2018
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- Luftschacht Holthuser Tal im Jahr 2018
-
- Luftschacht Holthuser Tal im Jahr 2018
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- Förderstollen Theodor
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- Theodor Betriebsanlagen in den 1950er Jahren
-
- Theodor Betriebsanlagen in den 1950er Jahren
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- Theodor Zechenbahnhof in den 1950er Jahren
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- Theodor Kohlenwäsche und Brikettfabrik im Jahr 1958
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- Theodor Gesamtansichtf in den 1960er Jahren
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- Theodor Restgebäude im Jahr 2006 im Luftbild
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- Theodor Schacht 1 im Jahr 2018
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- Theodor Schacht 1 im Jahr 2018
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- Theodor Schacht 1 im Jahr 2018
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- Theodor Schacht 1 im Jahr 2018
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- Betriebsfläche Theodor nach der Renaturierung
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- Betriebsfläche Theodor nach der Renaturierung
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- Betriebsfläche Theodor nach der Renaturierung Dirtstrecke
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- Prinz Wilhelm Schacht Carl im Jahr 1926 aus der Luft
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- Prinz Wilhelm Schacht Carl im Jahr 1935
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- Prinz Wilhelm Schacht Carl im Jahr 1935
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- Stollen Prinz Wilhelm im Jahr 1995
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- Stollen Prinz Wilhelm zugemauertes Stollenmundloch
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- Stollen Prinz Wilhelm Schlussstein
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- Prinz Wilhelm Fördermaschinenhalle im Jahr 2018
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- Prinz Wilhelm Fördermaschinenhalle im Jahr 2018
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- Prinz Wilhelm Schacht Carl im Jahr 2018
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- Stollenquerschlag Prinz Wilhelm
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- Stollenquerschlag Prinz Wilhelm
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- Stollenquerschlag Prinz Wilhelm
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- Himmelsfürster Erbstollen Betriebsgebäude im Jahr 2018
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- Himmelsfürster Erbstollen Betriebsgebäude im Jahr 2018
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- Himmelsfürster Erbstollen Betriebsgebäude im Jahr 2018
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- Henriette Karte von 1850
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- Henriette Stollen im Jahr 1970
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- Steingatt alter Schacht Laura im Abbruch
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- Steingatt Schacht Laura im Jahr 1934
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- Mundloch Förderstollen Steingatt im Jahr 1960
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- Steingatt Restgebäude im Jahr 1960
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- Nachkriegszeche Fahrenberg im Jahr 1949
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- Nachkriegszeche Pothsberg im Jahr 1949
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- Nachkriegszeche Pothsberg im Jahr 1949
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- Nachkriegszeche Regina im Jahr 1954
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- Nachkriegszeche Regina im Jahr 1954
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- Nachkriegszeche Regina Belegschaft im Jahr 1961
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- ehem. Hafen Holtey
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- Reste der Zeche Mönkhoffsbank (vor dem Wohnnaus)
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- von Efeu überwucherte Reste der Zeche Mönkhoffsbank
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