Zeche Friedrich Thyssen in Duisburg-Hamborn

1871 - 1977


Übersicht Friedrich Thyssen


Die Zeche wurde bis 1919 offiziell unter den Namen Deutscher Kaiser geführt. Das Grubenfeld war im Jahr 1867 lagebezogen als Hamborn konsolidiert worden und bei der Gründung des Deutschen Reichs 1871 umbenannt worden. Die spätere Umbenennung zu Friedrich Thyssen (Vater von August Thyssen) hatte auch mit dem Konzern zu tun. August Thyssen war einer der Großindustriellen, die die Entwicklung des Ruhrgebiet maßgeblich beinflussten. Durch die Namensgebung zeigte er seine Stellung deutlich an. Dies taten einige weitere Unternehmer wie Funke, Grillo, Haniel oder Krupp, die u.a. den eigenen Vornamen oder die enger Familienangehöriger zur Benennung ihrer Zechen nutzten. Die vier Förderanlagen befanden sich alle im Bereich von DU-Hamborn, das von 1911 - 1929 eine selbständige Stadt war. Durch die rasante industrielle Entwicklung war die Gemeinde auf knapp 103000 Einwohner angewachsen und formal das größte Dorf des Landes Preußen, das somit direkt zur Großstadt wurde. Der gesamte Komplex der Thyssenbetriebe aus Zechen, Kokereien, Hochöfen und Stahlverarbeitung war eng verzahnt und bedrängte die Siedlungsbereiche stark. Um die Jahrhundertwende war Thyssen mit Abstand der größte Stahlerzeuger im Deutschen Reich. Auch heute ist der Duisburger Norden einer der am stärksten durch die Montanindustrie geprägten Siedlungsbereiche Deutschlands. Die Zeche war von 1902 bis 1918 (Deutscher Kaiser) und 1931 (Friedrich Thyssen) das größte Bergwerk im Ruhrgebiet. 1926 wurde der Gesamtbetrieb in die Vereinigten Stahlwerke eingegliedert.
Der Kohleabbau unter ausgedehnten Werksanlagen erklärt die sog. Spülschächte, die hier gehäuft auftraten. Um kostenspielige Reparaturen und Justierungen z.B. an Walzstraßen zu vermeiden, war es günstiger den teuren Spülversatz unter Tage durchzuführen. Dazu wurden Sand und Schlacken an den besonders gefährdeten Bereichen über eigens dazu erstellten Schächten durch Rohre eingebracht. Der Verschleiss an den Rohren besonders in Krümmungen war sehr stark. Mit der Zeit erwies sich eine Auskleidung mit Porzellan als stabilste Lösung. Diese Schächte gab es auch in Essen, Herne, Gelsenkirchen und Dortmund, wo es eine ähnliche Dominanz der Montanindustrie gab. Der Versatzbetrieb lief in der Regel nachts und an Sonntagen zeitgleich mit den üblchen Reparatur- und Wartungsarbeiten. Beim Kohlebbau unter dem Rhein wurde diese Versatzmethode vom Bergamt vorgeschrieben, um die Deiche zu schützen.
Mit der Eingliederung der Zeche Beeckerwerth umfasste das Grubenfeld fast den gesamten Duisburger Norden. Bis zur Eingemeindung von Walsum 1975 war Friedrich Thyssen die letzte fördernde Zeche in Duisburg.
Grubenunglücke hielten sich angesichts der Größe der Zeche in relativ kleinem Rahmen. 1908 verunglückten fünf Bergleute (3/7). Bei Schlagwetterexplosionen starben 1909 fünf Bergleute (2/5) und 1911 weitere 16 (3/7), bei einem Seilriss 1923 sieben und 1924 weitere sieben bei einem Seilfahrtunglück (4/8). 1926 gab es drei Tote bei einem Strebbruch (2/5) und 1929 beim Tieferteufen des Schachts Wittfeld vier durch einen Wassereinbruch. Bis zur Stilllegung gab es keine weiteren Unglücke mit Toten.


Friedrich Thyssen

Friedrich Thyssen 1/6
Die Schachtanlage 1/6 lag direkt im Zentrum der Stadt Hamborn, neben dem Rathaus und dem Amtsgericht. Hier wird die starke Vermengung von Wohn- und Industrieflächen durch unkontrolliertes und kaum geplantes Wachstum im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts deutlich. Zuerst kamen die Zechen, Kolonien für die Arbeiter und danach die nötige städtische Infrastruktur.
Das Abteufen von Schacht 1 war schwierig, da er als Senkschacht im Standwasser abgebohrt wurde. Er erhielt eine Tübbingsäule. Bei 58 m Teufe wurde ein Tübbingelement beschädigt. Vorher hatten Taucher bei 38,5 m Teufe ein erstes Element ausgetauscht - bei fast sechs bar Druck weigerten sie sich. So wurde ein zweiter Tübbingring eingezogen. Der Schacht verengte sich von 4,97 m Durchmesser auf 4,08 m. Das weitere Abteufen verlief reibungsfrei. Ab 1903 wurde der Schacht 6 abgeteuft, da die Bewetterung der mittlerweile bei rund 450 m Teufe liegenden Abbaubetriebe nicht mehr gesichert war. Auch dieser Schacht blieb stecken. In 51 m Teufe verringerte sich der Schachtdurchmesser von sieben auf sechs Meter.
Die Anlage entwickelte sich gut, hatte aber ein zu kleines Grubenfeld für eine Großförderanlage. Sie wurde 1927 bei der Umstrukturierung durch die Vereinigten Stahlwerke stillgelegt. Das Grubenfeld konnte problemlos den Nachbarzechen Friedrich Thyssen 2/5 und 4/8 zugeschlagen werden. Schacht 1 mit einem kleinen Befahrungsgerüst wurde ausziehender Luftschacht für Friedrich Thyssen 2/5, Schacht 6 einziehender Schacht für beide Anlagen. Daneben lag die Hauptverwaltung aller Thyssenzechen.
Heute befinden sich auf dem Zechengelände u.a. die Walter-Schädlich-Halle (benannt nach dem erfolgreichsten deutschen Feldhandballer) - eine 4-fach Turnhalle am Schacht 1 (seit 2016) und ein Sport- und Freizeitbad neben dem Schacht 6. Dazu kommen Discounter und das jobcenter Duisburg-Nord. Die restliche Fläche ist z.T. mit Wohnhäusern bebaut. Im parkartig gestalteten Bereich steht über Schacht 6 ein deutsches Strebengerüst, das als Denkmal erhalten blieb. Schacht 1 ist am Deckel der Revisionsöffnung zu erkennen. Er wurde schon 1958 verfüllt - Schacht 6 1977.

Friedrich Thyssen 2/5
Die Schachtanlage 2/5 war der letzte bis zur Stilllegung laufende Betrieb. Hier wurde die gesamte Förderung gehoben und aufbereitet. Wie allgemein üblich wurden die südlichen Abbaubereiche als erste stillgelegt, da dort die wirtschaftlich abbaubaren Kohlenvorräte zuerst erschöpft waren. 1928 wurde das Baufeld der stillgelegten Zeche Wehofen übernommen und der Schacht Wehofen 1 als einziehender Wetterschacht benutzt. Die Zeche ist unter Walsum beschrieben.
Auch bei Schacht 2 lief das Abteufen nicht ohne Schwierigkeiten ab. Der Senkschacht blieb mehrfach stecken und es wurden vier Tübbingsäulen eingehängt (37 m Teufe/7 m Durchmesser, 47,6 m/6,5 m, 59,6 m/5,5 m und 95,5 m/5 m). Beim Weiterteufen kam es in einer Teufe von 210 m zu einem Wassereinbruch, der den Schacht absaufen ließ. Es gelang, das Wasser abzupumpen und bei 233,5 m wurde das Karbon erreicht. Beim Teufen von Schacht 5 waren drei Tübbingsäulen nötig (52,5 m Teufe/7 m Durchmesser, bei 59 m/6 m und 90 m/5,24 m). Die Schachtanlage entwickelte sich gut und 1903 lag die Förderung schon über 700000 t/a. Das Oberbergamt ordnete daher zur Sicherung der Vorflut den vollständigen Bergeversatz an. Wegen der teilweise geringen Mächtigkeit der gebauten Flöze kam nur der Spülversatz in Frage. Nach einem Test im Schacht 5 war klar, dass der Versatz nur bei kurzen Wegen reibungslos durchzuführen war. Er wurden drei Spülschächte benötigt (Ottostraße, Pollmannshof und Lohhof; die beiden letzten waren auch Wetterschächte). Sie wurden abgebohrt und teilweise mit Tübbingen stabilisiert oder ausgemauert. Die Durchmesser lagen zwischen 0,8 und 2,5 m, da nur die Leitung für das Spülmaterial eingehängt wurde und eine kleine Befahrungsmöglichkeit für die Wartung ausreichte.
Auf Schacht 2/5 gab es keine Kokerei, da die obersten Flöze nur teilweise zum Verkoken geeignet waren und die Wege zu den Abnehmern weit waren. Durch die zentrale Lage zu allen weiteren Schachtanlagen von Thyssen entstand hier die elektrische Zentrale. Die anstehende Kohle war für die Versorgung des Kraftwerks gut geeignet.
Nach der Stilllegung wurde das Betriebsgelände für eine gewerbliche Nutzung komplett freigeräumt und ist überwiegend nicht zugänglich. Der nördliche Bereich ist parkartig umgestaltet worden. Im Jahr 2016 begann die Planung für den "Friedrich-Park". Auf rund 25 ha soll eine weitläufige Grünfläche entstehen, die gut verbunden ist mit den bereits vorhandenen öffentlichen Grünanlagen, sowie ein Gewerbegebiet. Infos der Stadt Duisburg sind unter Friedrich-Park zu finden. 2021 begannen umfangreiche Erdarbeiten.

Friedrich Thyssen 3/7

Bruckhausen
Das Abteufen von Schacht 3 verlief ähnlich wie bei Schacht 2. Auch hier wurden drei Tübbingsäulen eingehängt (49 m Teufe/7 m Durchmesser, 70,3 m/6 m und 75,8 m/5,5 m). Die Kosten dafür waren sehr hoch und wären für eine reine Zechengesellschaft problematisch geworden. Der Konzern Thyssen war beim Abteufbeginn 1889 einer der größten Stahlerzeuger Deutschlands und sehr finanzstark und konnte den Aufwand verkraften. Die Schachtanlage 3/7 lag direkt neben den Hochöfen und versorgte diese über die Kokerei mit Koks. Überschüssiges Gichtgas wurde zur Heizung der Koksöfen benutzt. Der Schacht 7 wurde wegen der negativen Erfahrungen im Gefrierverfahren abgeteuft.
Wegen der Nähe zum Rhein und seiner Deiche schrieb des Bergamt das Einbringen von Spülversatz vor. Dazu wurde der Spülschacht Matenastraße nahe bei den Hochöfen abgebohrt und konnte gleich deren Schlacken aufnehmen. Er war nur von 1913 bis 1918 in Betrieb. Der Spülschacht Beeckerwerth-Nordost war eine Kombination aus einem Bohrloch, darauf folgendem Blindschacht und nochmal Bohrloch und Blindschacht. Bei einem Pilotprojekt für den Abbau unter dem Rhein wurde für einen später vorgesehenen Abbau der konventionelle Handversatz mit zusätzlichem Spülversatz vorgeschrieben.
Zusammen mit den Hochöfen war die Schachtanlage lange einer der schmutzigsten Bereiche im gesamten Ruhrgebiet. Dies kann auch heute noch gut an der Hauptverwaltung von Thyssen auf der gegenüberliegenden Straßenseite beobachtet werden. Die hier benutzten Bleche als Verblendungen zeigten jede denkbare Farbe, die sie durch Luftschadstoffe annehmen können.
1931 wurden die Schächte stillgelegt und mit den beiden Spülschächten an die Nachbaranlage Beeckerwerth abgegeben. Die Kokerei wurde bis 1945 weiter betrieben und dann auch übergeben. 1953 wurde sie von der August Thyssen-Hütte übernommen und 2004 nach dem Neubau der Hüttenkokerei am Hafen Schwelgern stillgelegt. Die Schächte liegen nicht frei zugänglich auf dem Werksgelände.
Der neben der Zeche gelegene Stadtteil war ursprünglich Wohnort der Angestellten der Zeche und der Hütte. Er wies viele aufwändig gestaltete Hausfassaden auf und generell eine gute Bausubstanz. Vieles blieb trotz Kriegseinwirkung erhalten. Erst nach dem Krieg änderte sich die Sozialstruktur und heute ist das Viertel eher von sozial schwächeren Schichten bewohnt. Der an den Werksbereich angrenzende Streifen wurde 2013/2014 abgerissen. Das fragwürdige Argument lieferte eine Verordnung im Baurecht, nach der zwischen Wohn- und Industrieflächen 200 Meter Abstand vorgeschrieben sind. Thyssen bot der Stadt Duisburg 35 Mio. Euro für die Durchführung an. Das Land NRW "bestach" die Stadt mit einer Verdopplung der Summe. Die Alternative wäre ein Streifen im Bereich der Schachtanlage und den angrenzenden inzwischen abgerissenen Hochöfen gewesen. Dieser Werksbereich scheint inzwischen von Thyssen nicht mehr für eine weitere Nutzung vorgesehen zu sein. Wieder mal ein fragwürdiges "Sanierungsprojekt" auf Kosten sozial schwacher Bürger mit der Zerstörung eines funktionierenden Stadtviertels, da dem noch verbleibenden Bereich die 1500 verdrängten Bewohner bei der Kaufkraft und als Kunden von Hankwerkern und Kleingewerbe fehlen werden.

Friedrich Thyssen 4/8
Auch bei der Anlage Friedrich Thyssen 4/8 blieb die Tübbingsäule stecken. Hier verengte sich der Schacht 4 in 30 m Teufe von 6,5 m auf 5,9 m. Es wurden Fettkohlenflöze abgebaut, die viel Methan enthalten. Daher bestand früh mit den Anlagen 1/6 und 3/7 ein Wetterverbund. Langfristig war dies keine Lösung. Daher wurde der Schacht Rönsberghof ab 1910 mit genutzt. Seit 1925 mit der Fertigstellung von Schacht 8 konnte diese Zwischenlösung beendet werden. Beim Abteufen traten keine Probleme auf.
Der Schacht Wittfeld wurde von der Nachbarzeche Neumühl übernommen, da ihr der hier betriebene Spülversatz zu teuer geworden war. Dazu kam, dass der Schacht am Rand des Grubenfeldes lag und leicht an das Feld von Friedrich Thyssen anzuschliessen war. Er war der Spülschacht zum Schutz der nahe gelegenen Meidericher Eisenhütte nötig. Sie ist heute Kerntück des Landschaftsperk Duisburg-Nord. Der Schacht wurde als Luftschacht weiter genutzt. Die Revisionsöffnung liegt in einer kleinen Grünfläche.
Auf Friedrich Thyssen 4/8 bestand bis 1977 auch die Zentralkokerei von Thyssen, eine üble Dreckschleuder, da wegen der lange abzusehenden Stilllegung kaum Investitionen zur Luftreinhaltung getätigt wurden. 1911 wurde hier erstmalig das in den Hochöfen anfallende Gichtgas zur Beheizung der Koksöfen eingesetzt. Heute verläuft die A42 auf der Kokereifläche.
Wie die Kokerei wurden alle Bauten der Schachtanlage abgerissen. Jahrelang war hier eine Brache. Ein großer Teil der Fläche hat ein schwedisches Möbelhaus bebaut. Der Rest bleibt wohl durch die ungünstige Lage weiter Brache. Inzwischen hat sich die Fläche begrünt (Zechenwäldchen). Hier liegen die beiden durch Revisionsöffnungen markierten Schächte. 2014 sackte die Füllsäule im Schacht 4 ab. Ob eine gründliche Sanierung des Schachtkopfs nötig wird ist noch offen.
Die Kokerei lieferte an die nebenan liegende Meidericher Eisenhütte Koks für drei Hochöfen. Dazu baute die Hütte eine 880 m lange Seilbahn. Sie verlief parallel zur Gichtgasleitung.

Rönsberghof

Rönsberghof
Der Schacht Rönsberghof wurde ursprünglich für die Anlagen 3/7 und 4 als Spülschacht abgeteuft. Er war später zeitweilig eine selbständige Förderanlage. Von hier aus wurden die beiden angrenzenden Kokereien Phönix und Rheinstahl mit Kokskohle versorgt. Ab 1926 war er Wetterschacht für Westende. Der Schacht wurde 1964 aufgegeben, die Kokereien noch bis 1969 betrieben. Auf einem Teil des Geländes begann 1974 eine Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung mit dem Unterricht. Sie übernahm die Gebäude der der hier ab 1856 betriebenen Bergberufsschule. An der Revisionsöffnung des Schacht steht eine Grubenlokomotive. Dazu kommen ein Spielplatz und ein Fußballplatz. Der Schacht liegt im Innenhof der Schule, erkennbar am Schachtdeckel.
Der Zechenname bezieht sich auf den hier ursprünglich gelegenen landwirtschaftlichen Betrieb. Die Lokomotive ist eine "Ruhrtaler". Sie wurde von der Ruhrthaler Maschinenfabrik Schwarz & Dyckerhoff KG in Mülheim gebaut. Für unter Tage wurde sie entsprechend als gepanzerte Version geliefert. Ansonsten war sie Arbeitspferd in vielen Montanbetrieben in ganz Europa.

Beeckerwerth

Beeckerwerth
Die Schachtanlage Zeche Beeckerwerth wurde ab 1913 abgeteuft und ist nach dem gleichnamigen Duisburger Stadtteil benannt. Sie baute als eine der ersten Zeche Kohle unter dem Rhein ab. Daher mussten schon 1939 in Folge von Bergsenkungen Deicherhöhungen vorgenommen werden. Diese Problematik wurde wieder höchst aktuell im Fall der nördlicher gelegenen Zeche Walsum, wo durch den geplanten Abbau Deiche gefährdet waren. Mit der Stilllegung 2009 besteht diese Problematik nicht mehr.
Die Schachtanlage Beeckerwerth lag ungünstig in einer Rheinschleife, da der Kohleabbau mit den resultierenden Bergsenkungen die Hochwassergefahr vergrößerte und die Deiche relativ lang waren. Durch den Abbau unter dem Rhein waren diese zudem gefährdet, da Risse bei ungleichmäßigem Absinken der Oberfläche nicht auszuschließen waren. Daher war ein sorgfältiger Versatz der ausgekohlten Hohlräume besonders wichtig. Dazu diente der übernommene Spülschacht Beeckerwerth-Nordost.
Der Betrieb lief ziemlich unspektakulär. Es gab keine größeren Unglücke. Eine eigene Kokerei gab es nicht. Allerdings wurde von 1945 bis 1953 die Kokerei der angrenzenden Zeche Friedrich Thyssen 3/7 übernommen, da die Zeche selbst zerstört war. Die Kokskohle war schon immer dorthin geliefert worden. 1953 übernahm die August Thyssen-Hütte die Kokerei. Nach dem Abbau der restlichen Vorräte auch im übernommenen Feld der 1953 stillgelegten Anlage Thyssen 1/6 kam das Aus für Beeckerwerth im Jahr 1963.
Heute sind die verbliebenen Betriebsgebäude im Thyssen Stahlwerk Beeckerwerth aufgegangen. Die mit Protegohauben versehenen Schachtabdeckungen sind daher nicht frei zugänglich.

Wehofen

Wehofen
Die Anlage Wehofen wurde ab 1909 abgeteuft, damals unter dem Namen Rhein I als Abtrennung der Berechtsame Deutscher Kaiser. Allgemein ungünstige Verhältnisse führten schon 1926 zur Überahme durch Friedrich Thyssen, wobei auch der Name in Wehofen geändert wurde. Durch Abbau in der nähe der Schachtsicherheitspfeiler traten bei beiden Schächten jeweils sechs etwa in gleicher Teufe liegenden Schäden durch gebrochene Tübbinge auf. In den Schacht 2 wurde 1920/21 eine zusätzliche Tübbingsäule eingezogen. Auch das Fördergerüst war beschädigt und wurde 1933 abgebrochen. Das Fördegerüst von Schacht blieb 1 stehen, da beide Schächte weiter als Luftschächte dienten. Nach 1975 lief die Wasserhaltung zum Schutz der Zeche Walsum weiter. Als ein möglicher Abbau in diesem Bereich nicht mehr realistisch war wurden 1993 die noch bestehenden Anlagen abgebrochen. Das Gerüst von Schacht 1 wurde 1976 durch ein kleines Befahrungsgerüst ersetzt und die Schächte verfüllt. Dabei wurde zum ersten mal das heute gängige Prinzip der Tauchpumpe für die Wasserhaltung eingesetzt. Sie wurde im Schacht 1 in einem Schutzrohr einghängt. Die Anlage wurde 2008 abgebaut.
Ab 1928 befand sich auf Wehofen die Zentralwerkstatt für die Anlagen Thyssen Schacht 2/5 und Lohberg. Hier wurden vorrangig die Ketten der stählernen Bandförderanlagen unter Tage instandgesetzt. Von den Zechenanlagen blieb nur das Schmiedegebäude erhalten. Die Schächte liegen nicht zugänglich auf dem Betriebsgelände eines Baustoffhandels.

Übersicht Schachtdaten

Schacht Teufe Betrieb Stilllegung max. Teufe (m) Kokerei
Friedrich Thyssen 1 1871 1876 1945 660 1897 - 1927
Friedrich Thyssen 2 1888 1896 1976 994  
Friedrich Thyssen 3 1888 1894 1931 556 1897 - 1945
Friedrich Thyssen 4 1899 1903 1959 560 1905 - 1977
Friedrich Thyssen 5 1901 1908 1976 797  
Friedrich Thyssen 6 1903 1908 1976 795  
Friedrich Thyssen 7 1905 1907 1931 556  
Spülschacht 1 (Ottostraße) 1906 1908 vor 1945 455  
Spülschacht 2 (Pollmannshof) 1907 1907 1962 994  
Spülschacht 3 (Rönsberghof) 1908 1910 1964 452  
Spülschacht 4 (Matenastraße) 1911 1913 1931 an Beeckerwerth 223  
Spülschacht 5 (Lohhof) 1905 1916 1936 453  
Spülschacht Beeckerwerth
Nordost
1919 1923 1931 an Beeckerwerth 449  
Friedrich Thyssen 8 1905 1925 1959 829  
Wehofen 1 1922 1925 1976 zu Walsum 994  
Wehofen 2 1922 1925 1976 zu Walsum 466  
Wittfeld 1922 1925 1959 830  
Beeckerwerth 1 1916 1923 1963 583  
Beeckerwerth 2 1925 1927 1963 353  


maximale Förderung Deutscher Kaiser 4.460011 t 1913
maximale Förderung Friedrich Thyssen 3.922740 t 1929
durchschnittlich Deutscher Kaiser 2 - 3 Mio. t/a
durchschnittlich Friedrich Thyssen 1,5 - 2,5 Mio. t/a


Friedrich Thyssen 1
Friedrich Thyssen 1 im Jahr 1889
Friedrich Thyssen 1
Friedrich Thyssen 1 im Jahr 1934
Friedrich Thyssen 1
Friedrich Thyssen 1 Befahrungshaspel
Friedrich Thyssen 1
Friedrich Thyssen 1 Schachtabdeckung
Friedrich Thyssen 1/6
Friedrich Thyssen 1/6 im Jahr 1924
Friedrich Thyssen 1/6
Friedrich Thyssen 1/6 im Jahr 1927
Friedrich Thyssen 1/6
Friedrich Thyssen 1/6 von Westen aus etwa 2005
Friedrich Thyssen 1/6
Friedrich Thyssen 1/6 um 2005
Friedrich Thyssen 1/6
Friedrich Thyssen 1/6 im Jahr 2015
Friedrich Thyssen 6
Friedrich Thyssen 6
Friedrich Thyssen 6
Friedrich Thyssen 6
Friedrich Thyssen 6
Friedrich Thyssen 6
Friedrich Thyssen 2
Friedrich Thyssen 2 im Jahr 1934
Friedrich Thyssen 5
Friedrich Thyssen 5 Schachtdeckel
Friedrich Thyssen 5
Friedrich Thyssen 5 im Jahr 1936
Friedrich Thyssen 5
Friedrich Thyssen 5 im Jahr 1936
Friedrich Thyssen 2/5
Friedrich Thyssen 2/5 im Jahr 1927
Friedrich Thyssen 2/5
Friedrich Thyssen 2/5 im Jahr 1932 aus der Luft
Friedrich Thyssen 2/5
Friedrich Thyssen 2/5 im Jahr 1955 aus der Luft
Friedrich Thyssen 2/5
Friedrich Thyssen 2/5 im Jahr 1927
Friedrich Thyssen 2/5
Friedrich Thyssen 2/5 im Jahr 1958
Friedrich Thyssen 2/5
Friedrich Thyssen 2/5 Brachfläche im Jahr 2005
Friedrich Thyssen 2/5
Friedrich Thyssen 2/5 Brachfläche im Jahr 2005<
Friedrich Thyssen 2/5
Friedrichpark Infoschild
Friedrich Thyssen 2/5
Friedrichpark Anfang 2021
Friedrich Thyssen 2/5
Friedrichpark Anfang 2021
Friedrich Thyssen 2/5
Friedrichpark Anfang 2021
Friedrich Thyssen 3/7
Friedrich Thyssen 3/7 im Jahr 1921
Friedrich Thyssen 3/7
Friedrich Thyssen 3/7 im Jahr 1921
Friedrich Thyssen 3/7
Friedrich Thyssen 3/7 im Jahr 1926
Friedrich Thyssen 3/7
Friedrich Thyssen 3/7 im Jahr 1930
Friedrich Thyssen 3/7
Friedrich Thyssen 3/7 im Jahr 1930 aus der Luft
Friedrich Thyssen 3/7
Friedrich Thyssen 3/7 im Jahr 1958 aus der Luft
Friedrich Thyssen 4
Schacht Friedrich Thyssen 4 etwa um 1900
Friedrich Thyssen 4
Schachtmarkierung Friedrich Thyssen 4 im Jahr 2016
Friedrich Thyssen 4
Friedrich Thyssen Schacht 4 im Jahr 2020
Friedrich Thyssen 4
Friedrich Thyssen Schacht 4 im Jahr 2020
Friedrich Thyssen 4
Friedrich Thyssen Schacht 4 m Jahr 2020
Friedrich Thyssen 8
Friedrich Thyssen Schacht 8 im Jahr 1930
Friedrich Thyssen 8
Schachtmarkierung Friedrich Thyssen 8 im Jahr 2008
Friedrich Thyssen 4/8
Friedrich Thyssen 4/8 im Jahr 1926
Friedrich Thyssen 4/8
Friedrich Thyssen 4/8 im Jahr 1930
Friedrich Thyssen 4/8
Friedrich Thyssen 4/8 im Jahr 1930
Friedrich Thyssen 4/8
Friedrich Thyssen 4/8 Kokerei im Jahr 1955
Friedrich Thyssen 4/8
Friedrich Thyssen 4/8 im Jahr 1958
Friedrich Thyssen 4/8
Friedrich Thyssen Schacht 4/8 im Jahr 2021
Friedrich Thyssen 4/8
Friedrich Thyssen Schacht 4/8 im Jahr 2021
Friedrich Thyssen 4/8
Friedrich Thyssen Schacht 4/8 im Jahr 2021
Friedrich Thyssen 4/8
Friedrich Thyssen Schacht 4/8 im Jahr 2021
Spülschacht Matenastraße
Spülschacht Matena- straße im Profil
Spülschacht Matenastraße
Spülschacht Matena- straße im Jahr 1930
Spülschacht Ottostraße
Spülschacht Ottostraße im Jahr 1934
Spülschacht Ottostraße
Spülschacht Ottostraße im Jahr 2005
Spülschacht Pollmannshof
Spülschacht Pollmannshof im Jahr 1934
Spülschacht Pollmannshof
Spülschacht Pollmannshof im Jahr 1930
Spülschacht Pollmannshof
Spülschacht Pollmannshof im Jahr 2005
Spülschacht Pollmannshof
Spülschacht Pollmannshof im Jahr 2005
Spülschacht Pollmannshof
Spülschacht Pollmannshof im Jahr 2005
Spülschacht Pollmannshof
Einbringen von Spülversatz unter Tage
Rönsberghof
Friedrich Thyssen Rönsberghof im Jahr 1960
Rönsberghof
Friedrich Thyssen Rönsberghof Abriss
Rönsberghof
Revisionsöffnung Rönsberghof im Jahr 2021
Rönsberghof
Revisionsöffnung Rönsberghof im Jahr 2021
Rönsberghof
Fördermaschinenhaus Rönsberghof im Jahr 2021
Rönsberghof
Zugemauerte Öffnung für das Förderseil
Rönsberghof
Bergbaudenkmal Ruhrtaler Grubenlok
Rönsberghof
Spielplatz
Rönsberghof
Werbung für die Ruhrtaler Grubenlok
Rönsberghof
Ruhrtaler im Einsatz auf Beeckerwerth um 1955
Spülschacht Wittfeld
Spülschacht Wittfeld im Jahr 1930
Spülschacht Wittfeld
Spülschacht Wittfeld im Jahr 2005
Spülschacht Wittfeld
Spülschacht Wittfeld Schachtmarkierung
Beeckerwerth 1/2
Beeckerwerth 1/2 im Jahr 1926
Beeckerwerth 1/2
Beeckerwerth 1/2 im Jahr 1958
Beeckerwerth 1/2
Beeckerwerth 1/2 im Jahr 1958
Beeckerwerth 1/2
Beeckerwerth 1/2 im Jahr 1963
Spülschacht Beeckerwerth Nordost
Spülschacht Beeckerwerth Nordost im Jahr 1930
Bruckhausen
Lärmschutzwall in Bruckhausen
Bruckhausen
Abriss an der Kaiser-Wilhelm-Straße
Bruckhausen
Grüngürtel statt lebendiger Wohnstraßen
Bruckhausen
Abriss der Kneipe Schwarzer Diamant trotz Denkmalschutz
Bruckhausen
Die Fassaden bezeugen das frühere gediegene Wohnviertel
Bruckhausen
Im Krieg kaum zerstörte Bausubstanz

zur Auswahl