Die relativ kleine Zeche ist eine der im Dortmunder Südosten gelegenen Anlagen, die fast alle wie auch die
weiter östlichen in den 1920er Jahren stillgelegt wurden. Für die damals noch selbständigen Gemeinden bedeute dies den wirtschaftlichen
Ruin. Sie sind heute fast alle Vororte von Dortmund nachdem sie als einzig sinnvolle Alternative eingemeindet wurden. Die Zechen und
kleinere Zulieferbetriebe bildeten die wirtschaftliche Grundlage der kleinen "Industriedörfer" der östlichen Hellwegzone. Die Stadt
Dortmund war historisch immer der zentrale Ort und mit - wenn auch geminderten Steuereinnahmen durch große Konzerne - in der Krise
der 1920er Jahre besser aufgestellt. Selbst die damals als Stahlstandort konkurrierende Stadt Hörde wurde eingemeindet.
Die Zeche Schürbank & Charlottenburg hatte zwei Vorgänger, die nur sehr geringe Mengen Kohle förderten.
1768 wurde die Berechtsame vermessen, ab 1786 wurde aus einem Stollen gefördert. Bis 1807 lief ein oft unterbrochener Betrieb. Die Kohlen wurden zum Teil an die Saline in Königsborn geliefert, die damals für viele kleine Zechen ein wichtiger Kunde war. 1811 wurde die Zeche zu Ver. Schürbank & Charlottenburg vereinigt.
Um 1776 ist ein Betrieb belegt, ab 1786 gab es Stollenbau. Ab 1784 gab es eine weitere Betriebsphase. 1811 wurde die Zeche zu Ver. Schürbank & Charlottenburg vereinigt.
Als Ver. Schürbank & Charlottenburg lief der Betrieb bis etwa 1876, danach unter Schürbank & Charlottenburg. Die
Tiefbauanlage lag östlich der ersten Abbbaubetriebe und kam nie über eine mittelgroße Zeche hinaus. Neben der Kohle wurde bis 1889 auch Eisenerz
abgebaut, das als Kohleneisenstein in einigen Flözpartien angereichert war. Abnehmer war die Aplerbecker Hütte, die gleichzeitig mit der
Zeche ihren Betrieb einstellte, da ihre Anlagen zu diesem Zeitpunkt völlig veraltet waren.
Es ereigneten sich nur wenige Unglücke. 1876 ertranken sieben Bergleute bei einem Wassereinbruch aus alten Grubenbauen. Jeweils drei Bergleute
starben 1908 bei einem Förderunfall und 1911 bei einer Schlagwetterexplosion.
Schacht | Teufbeginn | Inbetriebnahme | Stilllegung | max. Teufe (m) | Brikettfabrik |
1 | 1842 | 1846 | 1925 | 613 | 1900 - 1916/17 |
Luftschacht (t) | 1880 | 1880 | 1904 | 140 | |
Wasserschacht | 1877 | 1878 | 1904 | 306 | |
2 | 1902 | 1904 | 1925 | 484 | |
Luftschacht | 1902 | 1904 | 1925 | 244 |
maximale Förderung 246161 1922
durchschnittlich 170000 - 210000 t/a
Südlich der Tiefbauanlage gab es seit ca. 1765 die Zeche Christian, die zwei Förderstollen anlegte und bis 1786
in Betrieb war. Zwischen 1808 und 1826 wurde acht mal eine Wiederinbetriebnahme von der Bergbehörde abgelehnt. 1829 konnte mit der Förderung
wieder begonnen werden. Dazu diente der 20 m tiefe Schacht Bernhard. Für einen langfristigen Betrieb reichte die Abbauhöhe nicht. Von
1830 bis 1839 folgten vier vergebliche Anträge auf Anlegung eines Tiefbaus, da nach Angabe der Bergbehörde die Wasserlösung durch den
in Auffahrung befindlichen Romberger Erbstollen erfolgen sollte. Dessen Vortrieb wurde 1839 gestundet. 1833 wurde Christian
stillgelegt, da schon damals ein Erreichen der eigenen Grubenbaue unwahrscheinlich wurde.
Der Zeche Ver. Schürbank & Charlottenburg wurde 1837 nördlich von Christian das Längenfeld Potsdam verliehen und dort 1840 mit dem Abbau
begonnen. Der Betrieb wurde danach etwa 20 Jahre lang auch unter dem Namen Potsdam geführt. Die ersten Flöze, die von einem nach Norden
vorgetriebenen Querschlag erreicht wurden waren als Kohleneisensteinflöz ausgebildet. Sie bildeten die Grundlage für den o.a. Erzabbau. Als
später weitere Kohlenflöze erreicht wurden stellte sich heraus, das diese zu den Längenfeldern von Christian gehörten. Nach längeren
Verhandlungen konnten diese übernommen werden und den Zechenbetrieb langfristig sicher stellen.