Zeche Minister Stein in Dortmund-Eving
1856 - 1987
Die Zeche Minister Stein war die letzte in Dortmund fördernde Anlage. Mit ihrer Stilllegung endete die
Steinkohlenära in der Stadt. Namensgeber war der preußische Minister für Wirtschaft und Finanzen von Stein, der seinen Alterswohnsitz
nicht weit entfernt auf Schloss Cappenberg in Lünen hatte. Er war für seine Zeit ungewöhnlich liberal. Fürst Hardenberg, der als
preußischer Außenminister für Neutralität eintrat und die von Steinschen Reformen gegen den Widerstand des Adels weiter führte
war der Namensgeber der betrieblich eng verbundenen Nachbarzeche.
Beide Betriebe sollten ursprünglich eine Anlage bilden, arbeiteten aber ab 1881 eigenständig unter einer Verwaltung. Daher wurden sie
von 1881 - 1945 statistisch wie ein Betrieb geführt. Dieser war 1941 und 1944 der größte im Revier, wobei 1941 mit 3.668790 t die maximale
Fördermenge erreicht wurde, allerdings bei nicht vergleichbaren Raubbaubedingungen durch Vernachlässigung der Ausrichtung und
Reduktion des Bergeversatzes. Die betriebliche Trennung wurde 1945 aufgehoben,
da durch Bombenschäden eine enge Zusammenarbeit nötig wurde. So lieferte Fürst Hardenberg Strom, da das Kraftwerk auf
Minister Stein ausgefallen war. Die Förderung von Fürst Hardenberg wurde auf Minister Stein gehoben, da der
Zechenhafen nicht nutzbar war. Der Dortmund-Ems Kanal war teilweise leer gelaufen und gesprengte Brücken versperrten ihn. 1960 wurde
die Förderung auf Fürst Hardenberg eingestellt. Im Zuge der Rationalisierung befand sich hier ab 1966 die Materialförderung
für das gesamte Bergwerk. So konnte der Platzmangel auf Minister Stein etwas gelindert werden.
Das Dorf Eving veränderte sich durch die Zeche zu einem typischen Zechenvorort, wobei die "alte Kolonie" mit architektonisch
abwechslungsreichen Häusern hervorsticht. Nachdem die ersten Häuser abgerissen wurden, konnte der geplante Abriss der gesamten
Siedlung von den Bewohnern verhindert werden. So entstand hier auch mit der denkmalsgerechten Sanierung des ehemaligen
Wohlfahrtsgebäudes eine attraktive Wohngegend. Der größte Teil der angrenzenden Siedlungen wurde ähnlich modernisiert.
Als sich die wirtschaftlich gewinnbaren Vorräte erschöpften kam 1987 die Stilllegung. Die erhofften Vorräte auf der neuen achten
Sohle waren von der Menge zum weiteren Betrieb ausreichend. Zahlreiche Störungen ließen aber den einzig rentablen Abbau in
automatisierten Streben nicht zu. Dazu kamen erhöhte Schwefelanteile in einigen Flözpartien. Die sonst mögliche Nordwanderung
war nicht möglich, da nördliche die Zeche Minister Achenbach lag.
Bis zum endgültigen Abriss der meisten Gebäude auf den Zechenflächen vergingen noch zwei Jahre, da Pläne für eine Untertagedeponie
für grundwasserunschädliche Abfälle (z.B. Gipsabfall oder Schlacken) geprüft wurden. Diese hätte für fünf Jahre 40 - 50 Arbeitsplätze
gebracht und wäre auch unrentabel gewesen. Die Stadt Dortmunh hatte keine Bedenken. Es gab jedoch starke Proteste von Bürgern,
da eine Einlagerung von Sondermüll befürchtet wurde. Erst damals war der Betrieb einer Entsorgungsanlage für PCB-belastetes Altöl
auf Fürst Hardenberg bekannt geworden. Die Rückstände wurden ordnungsgemäß auf Sondermülldeponien entsorgt.
Damit nach der Stilllegung das ansteigende Grubenwasser nicht zur Zeche Minister Achenbach überlief wurde eine Strecke
vom Schacht Fürst Hardenberg 2 zum Schacht 3 der Zeche Hansa aufgefahren. Hier befand sich ein Standort der Zentralen Wasserhaltung
der DSK. Die Strecke liegt in 778 m Teufe, ist 1865 m lang und fällt im letzten Teilstück auf 821 m ab. So konnte das Wasser
ungestört zufließen und mit Tauchpumpen gehoben werden. Die günstigere Lösung mit der Anbindung an die Wasserhaltung auf
Gneisenau schied aus, da sie zur Lippe ableitete, deren Salzgehalt schon hoch war.
Minister Stein
Die Mutungen für Grubenfeld von
Minister Stein ab 1856 wurde mit
Vereinigte Borussia bezeichnet.
1859 übernahm die für den Zechenbau gegründete Gewerkschaft den Namen. Fast 50% der Gewerken waren Kaufmänner. Das Abteufen verzögerte
sich, da die Kohlepreise ab 1860 zurückgingen. Viele Gewerken verkauften ihre
Kuxe.
So erwarb der Montanunternehmer Friedrich Grillo zusammen mit dem Bankier Ludwig von Born knapp 90% der Kuxe. Sie beschlossen
1871 den Aufschluss des Feldes und änderten den Namen in
Gewerkschaft des Steinkohlen- und Eisensteinbergwerks Minister Stein.
1874 wurde er auf
Minister Stein verkürzt.
Der Betrieb begann 1875 mit der Förderung von Kohle für den Eigenverbrauch. Der Schacht erhielt einen Malakoffturm. Die
Bergleute mussten noch bis zum 17. Mai 1876 über
Fahrten Ein- und Ausfahren.
Danach wurde die Seilfahrt eingeführt. Dies war eine große Erleichterung, da die Fördersohlen in einer Teufe von 240 und 260 m
lagen. Mit dem Bahnanschluss 1877 stieg die Förderung schon ein Jahr später auf über 100000 t. Bis 1900 war die Zeche voll
ausgebaut. Nach dem 1. Weltkrieg begann der weitere Ausbau zur Großschachtanlage. Dazu wurde der Schacht 4 abgeteuft und mit
dem markanten Hammerkopfturm ausgerüstet. Ein ähnliches Gerüst stand ab 1939 über dem Schacht 2. Wegen des Platzmangels hatte
man diese Konstruktion gewählt. Der ab 1957 abgeteufte Schacht 7 erhielt ein offenes Turmgerüst. Dadurch hatte die Anlage eine
unverwechselbare Silhouette. Nach dem Ende der Zeche wurde das Gelände weitestgehend abgeräumt bis auf das 62,4 m hohe Gerüst
von Schacht 4, der nach dem seinerzeitigen Vorstandsvorsitzenden der Gelsenkirchener Bergbau AG Emil Kirdorf benannt wurde.
Die Besonderheit des damals leistungsfähigsten Schachts Deutschlands waren zwei gleichberechtigte Förderanlagen in einem Schacht,
die eine Verdopplung der Kapazität bedeuteten und als Vorbild für viele spätere Neuanlagen dienten.
Zur Zechensilhouette gehörte auch der Gasometer. Die Großkokerei lieferte ab 1928 Gas in das Ferngasnetz. Der Gasometer war als
Zwischenspeicher nötig. Ab 1975 wurde auch überschüssiges Gas der Kokereien
Gneisenau,
Hansa und
Kaiserstuhl
übernommen. Ab 1971 bestand schon ein Verbund mit den Hoesch-Hüttenwerken zur Lieferung von Starkgas zur Hütte und der Abnahme von
Gichtgas aus den Hochöfen zur Heizung der Koksöfen.
Im nördlichen Bereich ist nach der Stilllegung ein Versorgungszentrum (Neue Mitte Eving) entstanden, wodurch die Verödung des Stadtteils
verhindert werden konnte. Dazu gehören neben dem neu gebauten Verbrauchermarkt die sanierten Verwaltungsgebäude, die Waschkaue und
Werkstätten. Der neu gestaltete Vorplatz mit einer überdachten Bühne ermöglicht eine vielfältige Nutzung. Der südliche Bereich ist
für gewerbliche Nutzung vorgesehen und der Bereich um den ehemaligen Gasometer als Erweiterung des Nordfriedhofs.
Der Schacht 1 wurde überbaut und ist an einer seitlich über die Dachhöhe hochgezogene Protegohaube erkennbar. Hier befindet
sich die Bezirksverwaltungsstelle der Stadt Dortmund. Die Protegohauben für die von einem Verbrauchermarkt überbauten Schächte 2
und 7 sehen ähnlich aus. Im Hammerkopf von Schacht 4 sind Büroflächen entstanden mit einem ergänzenden Trakt unter dem Turm.
Die Gewerbeflächen sind noch nicht völlig belegt. Am Rand befindet sich ein Blockheizkraftwerk, das mit dem anfallenden Grubengas
betrieben wird.
Bei mehreren Schlagwetterexplosionen starben Bergleute (1877 einer, 1879 drei, 1881 und 1882 je einer und 1900 fünf, dazu kamen
insgesamt zehn Verletzte). Dies waren deutlich weniger als bei vergleichbaren Zechen in diesem Zeitraum. Auch andere Unglücke
waren relativ selten (Wassereinbruch 1942 - drei Tote, Strebbruch 1945 und 1948 - jeweils fünf Tote). 1925 kam es zu einem großen
Unglück, das weiter unten beschrieben wird.
Mit dem Ausbau der Schachtanlage wurden Luft- und Seilfahrtschächte nördlich der Zentralanlage nötig. Der
Seilfahrtschacht Minister Stein 3 lag noch relativ nah dazu. Neben ihm enstand die Kolonie Kirdorf. Sie bildet mit allen anderen
Zechensiedlungen die durchgehende Wohnbebauung in Dortmund-Eving. Auch auf der kleinen Betriebsfläche befinden sich heute Wohnhäuser.
Die Schachtabdeckung liegt in einem Grünbereich und wurde etwa einen Meter hoch abgemauert. Die zum Schacht gehörende Zechensiedlung
auf der nördlichen Seite der Preußischen Straße wurde denkmalgerecht saniert.
Der Wetterschacht Minister Stein 5 lag im ländlich geprägten Kemminghausen. Die Betriebsgebäude waren klein und wurden nach der
Stilllegung von einem Gastronomiebetrieb übernommen, der dort bis 2016 einen Biergarten betrieb. Er ist gut angenommen worden,
besonders von Freizeitradlern. Ob ein neuer Pächter den Betrieb weiterführt ist offen. Das ungewöhnliche Schachtgebäude steht unter
Denkmalschutz. Es besteht aus einem gemauerten runden Turm mit rundum laufenden Betonsäulen im oberen Teil. Dort war die Innengastronomie
untergebracht. Die ehemalige Funktion bezeugen eine Protegohaube neben dem ehemaligen Förderhaspelhaus, ein am Schacht aufgestellter
Abteufkübel und zwei kleine Seilscheiben.
Der Schacht 6 - auch als Schacht Brandi nach dem 1937 verstorbenen Werksleiter Ernst Brandi benannt - in Dortmund-Brechten sollte
die Kohlenvorräte im Nordfeld erschließen. Die geologischen Bedingungen waren aber so ungünstig, daß dort nur Seil- und Materialfahrt
stattfand. Ab 1950 übernahm Fürst Hardenberg den Schacht. Heute befindet sich Wohnbebauung auf dem Betriebsgelände. Der Schacht ist
als eingezäunte mit Schotter bedeckte Kreisfläche markiert
Zum Aufschluss des nördlichen Grubenfelds wurde erstmals in Europa ab 1971 eine Vollschnittmaschine der amerkanischen Firma
Robbins im Steinkohlenbergbau eingesetzt - beim Tunnelbau schon früher. Der Bohrkopf hatte einen Durchmesser von 4,8 m und die gesamte
Maschine war einschließlich des Beladebands zum Abtransport des Abraums 144 m lang. Mit ihr wurden 6950 m Strecken aufgefahren. Später fuhr
sie mit einem 5,4 m messenden Bohrkopfs auf der Zeche Monopol 12,325 km Strecken auf und wurde danach verschrottet.
Fürst Hardenberg
Die Zeche Fürst Hardenberg hatte bei ihrer Gründung mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Zur
Bohrgesellschaft gehörten wie bei Minister Stein auch etwa 50% Kaufmänner. 1872 wurden die nach der Ortslagen Nette und Deusen
benannten Felder zur Gewerkschaft der Steinkohlen- und Eisensteinzeche Fürst Hardenberg konsolidiert und mit dem Abteufen von
Schacht 1 begonnen. 1873 verkauften sämtliche Gewerken wegen der Gründerkrise ihre Kuxe. Dies nutzte Friedrich Grillo und kaufte mit
ihm nahestehenden Bankiers die Kuxe auf. 1875 wurde die Gewerkschaft Fürst Hardenberg gegründet. Wegen der weiter andauernden
Krise geriet die Zeche in Schwierigkeiten, da auch ein Eisenbahnanschluss fehlte. Der Ausweg war eine Kooperation mit Minister Stein.
1881 kam es zur Konsolidation von Vereinigte Stein & Hardenberg, die von Grillo initiiert war. Er brachte die neue Zeche bis 1883 in
die Gelsenkirchener Bergbau AG ein, zu der er enge Verbindungen hatte. 1888 war die Übernahme mit der Löschung der alten
Gewerkschaften voll durchgeführt. Damit konnte auch der Zechenbetrieb modernisiert werden.
Der Schacht 1 erhielt einen Malakoffturm. Auch hier mussten die Bergleute bis 1877 Fahrten benutzen bei einer Teufe der Fördersohle
von 412 m. Der Eisenbahnanschluss führte zum Anstieg der Förderung auf über 100000 t im Jahr 1880. Er war viel wichtiger als bei
Minister Stein, wo eine gut ausgebaute Straße den Absatz mit Fuhrwerken ermöglichte. Der 1899 eingeweihte Dortmund-Ems-Kanal
war für den Kohleabsatz an weit entfernte Abnehmer besonders wichtig. Auch benötigtes Grubenholz konnte günstiger angeliefert
werden.
Die Zeche hatte auch ein Solbad, das von einem Zufluß in 400 Tiefe gespeist wurde. Der Betrieb lief bis zum Versiegen der Quelle
im Jahr 1901. Da der Kohlenvorrat im Vergleich zu Minister Stein geringer war und der Abbau in die Zukunft projeziert 16 Jahre
früher beendet worden wäre kam 1966 der Verbund mit Minister Stein. Auf Fürst Hardenberg wurde die Materialwirtschaft konzentriert,
die davor auf beide Förderstandorte verteilt war. Dazu gehörten die zentralen Werkstätten. Die Förderung wurde schon 1960 eingestellt;
die Kohle lief unter Tage nach Minister Stein.
Heute ist der denkmalsgeschützte Malakoffturm von Schacht 1 erhalten. Schacht 2 liegt im Grünstreifen einer Erschließungsstraße
ohne Markierung. Das ehemalige Betriebsgelände ist mit mehreren Lagerhallen ein Standort der Logistikbranche. Neben dem Malakoffturm
betreibt eine Großbäckerei ihr Dortmunder Auslieferungslager.
Der Schacht Königsmühle diente als gemeinsamer Luftschacht für die benachbarten Anlagen Fürst Hardenberg,
Hansa, Westhausen und Adolf von Hansemann. Er wurde ab 1952 von der Zeche Westhausen abgeteuft, 1982 von
Hansa übernommen und 1985 verfüllt. Er hatte nur eine kleine Befahrungseinheit. Heute ist das das Gelände ist bewaldet, der Schacht
an der Revisionöffnung erkennbar. Es gibt keine Protegohaube, die normalerweise auf anfallendes Methan hinweist. 2020 befand sich am
Ansperrgitter ein Schild der Minegas.
Übersicht Schachtdaten
Schacht |
Teufbeginn |
Inbetriebnahme |
Stilllegung |
max. Teufe (m) |
Kokerei |
MS 1 |
1871 |
1875 |
1987 |
1165 |
1900 - 1919 |
MS 2 |
1891 |
1892 |
1987 |
714 |
1928 - 1987 |
MS 3 |
1901 |
1902 |
1987 |
1036 |
|
MS 4 |
1923 |
1926 |
1987 |
1189 |
|
MS 5 |
1929 |
1930 |
1987 |
951 |
|
MS 6 |
1939 |
1941 |
1987 |
941 |
|
MS 7 |
1957 |
1959 |
1987 |
714 |
|
FH 1 |
1872 |
1876 |
1983 |
658 |
|
FH 2 |
1897 |
1900 |
1987 |
927 |
|
Königsmühle |
|
ab 1952 |
1985 |
585 |
|
maximale Förderung 2.704530 t 1964 im Verbund
durchschnittlich 1,9 - 2,6 Mio. t/a
Das Grubenunglück 1925
Am 11. Februar 1925 kam es zu einer folgenschweren Schlagwetterexplosion, die 136 Tote forderte. Der Ort der
Expolosin lag in einer erst kurz betriebenen Abteilung. Der Streckenausbau war noch nicht abgeschlossen. Zum Abstützen wurden
Türstöcke gesetzt, ein gängiges Verfahren. Ein störender Gesteinsbrocken sollte vor dem Setzen des Oberstempels (vergleichbar
mit einem Türsturz) weggesprengt werden. Das war üblich und mit Sicherheitssprengstoff erlaubt. Normalerweise wurde mit mehreren
Patronen geschossen, wobei so viel Hitze entstand, dass alle Materialien völlig verbrannten. Hier war es nur eine Kapsel und
glühende Teile der Aluminiumsprengkapsel traten aus dem möglicherweise nicht verdämmten Bohrloch aus. Ähnliche Effekte waren kurz
zuvor beobachtet worden, aber auf der Zeche noch nicht bekannt. Das zündfähige Methan-Luftgemisch stammt dabei aus den Gesteinspacken
oberhalb der Firste und wurde durch die Sprengung ausgetrieben. Dadurch kam es zur einer Explosion, die sich über zwei Sohlen ausbreitete.
Möglicherweise waren fallender Luftdruck und die Lage an der höchste Stelle des Abbaubereichs weitere Gründe oder die Lage zum
Schacht 3 (über den die Bewetterung lief) wie das Ende einer Sackgasse. Dazu kamen gerade Strecken mit großem Querschnitt. Spätere
Untersuchungen bestätigten die bisher unbekannten Effekte dieses schwachen sog. Knappschusses. Von der Belegschaft kammen ganz
andere Argumente. Vor allem die Arbeitshetze sei der Grund gewesen. Durch überfüllte Wagen fielen immer Kohlestücke herunter, die
für Kohlenstaub in den Transportstrecken (gleichzeitig Fluchtwege) sorgten.

Lage des Unglücksorts
Der Kohlenstaub wurde aufgewirbelt und zündete die Explosionsflamme immer wieder neu. Wegen einer Störung
bei der Förderung standen noch viele Wagen in den Strecken, für deren Abtransport auch Wettertüren offen
blieben. Der Wetterstrom wäre damit in den höher gelegenen Bereichen nur unzureichend gewesen. Von den eigentlich vorgeschriebenen
16 - 18 Gesteinstaubsperren als wichtigstem Explosionsschutz waren nur acht eingerichtet. Mit der Aufarbeitung des Unglücks
befasste sich der Reichstag am Donnerstag, dem 12. Februar. Am Freitag fuhr ein Untersuchungsausschuss noch in der Nacht im
Schacht 3 ein, abends fand im Rathaus eine Trauerfeier statt. Bis zum Beerdigung am Dienstagmorgen waren alle Veranstaltungen wie
Theater, Kino und die Karnevalssitzungen untersagt.
Nach einem Trauerzug vom Hauptfriedhof mit der gesamten Zechenbelegschaft. 500 Fahnenträger (wohl viele Knappenvereine) und 25
Kapellen liefen im Zug mit. Halb Dortmund säumte die Straßen. Dabei waren auch französiche Bergleute aus Courrières, wo 1909
bei einem Unglück 1099 Menschen umkamen. Später zogen die Knappenvereine zu den Friedhöfen bei den Wohnorten der Getöteten. Das
größte Sammelgrab für 94 Bergleute liegt auf dem Nordfriedhof neben der Zeche Minister Stein. Hier befindet sich ein Denkmal.
Es wurde am Totensonntag 1927 eingeweiht. Gestiftet hatte es die Gelsenkirchener Bergbau AG. Der Entwurf kam vom damals recht
renommierten Dortmunder Professor Bagdons, ausführt hatte es der Bildhauer Carl Fink.
Die meisten der Opfer verbrannten, die anderen starben an den auch in tiefere Bereiche gedrückten Nachschwaden durch Kohlenmonoxidvergiftung.
17 tot aufgefundene Bergleute hatten noch die Nachricht hinterlassen, dass sie keinen Ausweg finden konnten, weitere neun dass sie
wohlauf seien. Vier konnten bewusstlos geborgen werden und überlebten. Fünf Mann konnten sich durch einen Zufall zum Schacht 3 retten.
Damit überlebten nur neun von 145 Mann der Mittagsschicht. Als Konsequenz wurde das Schießen
stärker reglementiert. Bei den Zündkapseln wurden das Aluminium durch Kupfer ersetzt. Als wichtigste Maßnahme wurde die eben in
gelsenkirchen stillgelegte Zeche Hibernia zur Versuchsgrube umgebaut. Die dort unter Tage kontrolliert durchgeführten
kontrollierten Explosionen führten zu verbesserten Sicherheitsstandards. Später wurden diese Aufgabe von der Dortmunder Zeche Tremonia
übernommen.
-
- Minister Stein 1 im Jahr 1875
-
- Minister Stein 1 Konstruktion- darstellung
-
- Minister Stein 1/2 im Jahr 1898
-
- Minister Stein 1/2 im Jahr 1905
-
- Minister Stein 1/2 um 1910
-
- Minister Stein 1/2/4 in den 1930er Jahren
-
- Minister Stein 1/2/4 in den 1930er Jahren aus der Luft
-
- Minister Stein Schacht 4 1935
-
- Minister Stein Schacht 7 im Jahr 1978
-
- Minister Stein Schacht 7 im Jahr 1978
-
- Minister Stein Schacht 4 und 7 im Jahr 1978
-
- Minister Stein Schacht 4 und 7 im Jahr 1986
-
- Minister Stein 2/4/7 im Jahr 1978
-
- Minister Stein Schacht 1 im Jahr 2005
-
- Minister Stein Schacht 2 im Jahr 2005
-
- Minister Stein Schacht 2 im Jahr 2005
-
- Minister Stein Schacht 4 im Jahr 2005
-
- Minister Stein Schacht 4 im Jahr 2005
-
- Minister Stein Schacht 4 im Jahr 2005
-
- Minister Stein Schacht 4 im Jahr 2005
-
- Minister Stein Schacht 7 im Jahr 2005
-
- Minister Stein Schacht 7 im Jahr 2005
-
- Schacht 7 auf Wandbild in Bochum (unten rechts)
-
- Minister Stein Schacht 3 1926 nach dem Grubenunglück
-
- Das Denkmal für die Unglücksopfer auf dem Nordfriedhof
-
- Minister Stein Schacht 3 1926
-
- Minister Stein Schacht 3 im Jahr 1935
-
- Minister Stein Schacht 3 im Jahr 1935
-
- Minister Stein Schacht 3 im Jahr 1978
-
- Minister Stein Schacht 3 im Jahr 2005
-
- Minister Stein Schacht 3 im Jahr 2005
-
- Minister Stein Schacht 3 im Jahr 2005
-
- Minister Stein Schacht 5 beim Abteufen
-
- Minister Stein Schacht 5 im Jahr 2005
-
- Minister Stein Schacht 5 im Jahr 2005
-
- Minister Stein Schacht 5 Haspelgebäude
-
- Minister Stein Schacht 5 Protegohaube
-
- Minister Stein Schacht 5 Förderwagen, Seil- scheibe und Abteufkübel
-
- Minister Stein Schacht 1978 während des tiefer Teufens
-
- Minister Stein Schacht 6 Schachtscheibe im Jahr 2005
-
- Minister Stein Schacht 6 Schachtscheibe im Jahr 2005
-
- Fürst Hardenberg 1/2 1897 mit Teufgerüst Schacht 2
-
- Fürst Hardenberg 1/2 im Jahr 1897
-
- Fürst Hardenberg 1/2 im Jahr 1927
-
- Fürst Hardenberg 1/2 im Jahr 1936
-
- Fürst Hardenberg Schacht 2 im Jahr 1936
-
- Fürst Hardenberg Hafen im Jahr 1935
-
- Fürst Hardenberg 1/2 im Jahr 1958
-
- Fürst Hardenberg 1/2 im Jahr 1978
-
- Fürst Hardenberg Schacht 2 im Jahr 1978
-
- Fürst Hardenberg Schacht 2 1978 mit Kohlewäsche in Abriss
-
- Fürst Hardenberg 1/2 im Jahr 1986
-
- Fürst Hardenberg Schacht 1 im Jahr 1986
-
- Fürst Hardenberg Schacht 2 im Jahr 1986
-
- Fürst Hardenberg 1 während der Sanierung 2005
-
- Fürst Hardenberg 1 während der Sanierung 2005
-
- Fürst Hardenberg 1 im Jahr 2020
-
- Fürst Hardenberg 1 im Jahr 2020
-
- Gut ist die detail- getreue Renovierung zu erkennen
-
- Fürst Hardenberg 1 Fördermaschinenhaus, heute Büro
-
- Fürst Hardenberg 1 im Jahr 2020
-
- Fürst Hardenberg 1 im Jahr 2020
-
- Eingezogene Zwischendecke und viel Platz für Grünzeug
-
- Lage von Schacht Fürst Hardenberg 2
-
- Zugewachsene Fläche von Schacht Königsmühle
-
- Schacht Königsmühle Revisionsöffnung
-
- Schacht Königsmühle zum Teil vermüllt im Jahr 2010
-
- Absperrgitter am Schacht Königsmühle im Jahr 2020
-
- Schacht Königsmühle Revisionsöffnung im Jahr 2010
-
- Schachtscheibe Königsmühle im Jahr 2020
-
- Infotafel Alte Kolonie Eving
-
- Infotafel Alte Kolonie Eving vor früherem Wohlfahrtsgebäude
-
- Wohlfahrtsgebäude im Jahr 2020
-
- Siedlungshäuser im Jahr 2020
-
- Siedlungshäuser im Jahr 2020
-
- Siedlungshäuser im Jahr 2020
-
- Siedlungshäuser im Jahr 2020
zur Auswahl