Zeche Prosper in Bottrop

1856 - 2018


Übersicht Prosper


Ursprünglich wurde der Schacht 1 nach der 1856 eingelegten Mutung Maximilian benannt. Die Verleihung der Felder erfolgte durch den Herzog Prosper Ludwig von Arenberg, der 1861 zum endgültigen Namensgeber wurde. Dabei kann man zum einen den Bezug auf den Vornamen sehen, andererseits auch die Bedeutung des lateinischen Wortes als reich oder wertvoll. Dies wäre eine Anspielung auf die zu erwartenden Gewinne der Zeche. Diese waren besonders in den ersten Jahrzehnten überwiegend hoch. Für die Erschließung des acht km² großen Feldes erfolgte die Gründung einer Aktiengesellschaft, da nur eine solche den immensen Kapitalbedarf für das Abteufen der Schächte abdecken konnte. 1856 startete in Essen die Arenberg'sche Actien-Gesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb, an der eine Reihe Unternehmer mit Erfahrungen bei der Gründung anderer Zechen beteiligt war.
Wertvoll erwies sich Prosper auch füe den Namensgeber. Er hatte im "Vest" (in etwa der heutige Kreis Recklinghausen mit Buer und Bottrop) als Landesherr das Regalrecht inne, eine Art Steuer auf alle dort gewonnenen Bodenschätze. Bis 1900 hattte sie sich auf etwa 1,7 Mio. Mark summiert. Später wurde das Recht als nicht mehr zeitgemäß gestrichen.
Die Zeche entwickelte sich gut und mit den Zechensiedlungen wuchs das Dorf Bottrop zur heutigen Stadt, die immer noch als typisch für eine Bergbaustadt gelten kann. Die Innenstadt entwickelte sich später als die sie umgebenden Zechenanlagen (siehe Luftbild) mit den dazu gehörenden Siedlungen, die allmählich zu einer geschlossenen Stadtlandschaft zusammen wuchsen. Entlang der Hauptstraßen zeigt sich das übliche Bild aus Block- und Kettenbebauung. An den Nebenstraßen liegen immer wieder einheitliche Zechensiedlungen, von denen viele noch aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg stammen, da relativ wenige Gebäude im 2. Weltkrieg zerstört wurden. Allein von 1888 bis 1900 stieg die Einwohnerzahl von 10935 auf 24768, wobei sehr viele polnische Arbeiter zuzogen.
Schon 1890 lag die Förderung von Prosper über 1 Mio. t und stieg stetig weiter. Als Vorteil erwies sich der Kauf von Arenberg Fortsetzung durch die Rheinische Stahlwerk AG im Jahr 1919. Sie suchte eine sichere Kohlenversorgung ihrer Hüttenwerke in Duisburg-Meiderich. Von der Anbindung über Schiene und Rhein-Herne-Kanal profitierten auch die Schächte von Prosper. Als Folge wurden diese ab 1921 an den Rheinstahl-Konzern verpachtet (bis 1950) und damit die Optimierung des Gesamtbetriebs eingeleitet. In der Folge war Prosper 1933, 1939/40, 1942/43 und von 1945 bis 1955 die größte Zeche im Ruhrgebiet.
Ab 1974 kam der Verbund mit der Zeche Franz Haniel. Dieser war danach die größte Anlage im Ruhrgebiet von 1994 - 1996 und von 2001 - 2018. Eine Option war nach 2018 einen Restbetrieb zu erhalten, um Bergbautechnik zu testen; auch die Nutzung für erneuerbare Energien mit Pumpspeichertechnik oder geothermischen Anlagen wurde diskutiert. Ähnliche Überlegungen gab es schon beim Bergwerk Ost. Verwirklicht wurden sie nicht. Da 2011 die neue 7. Sohle in Betrieb ging hätte theoretisch gut 20 Jahre im Vollbetrieb Kohle gewonnen werden können. 2017 wurde die letzte Strecke zu den noch projektierten Abbaubetrieben aufgefahren. Damit war der Bereich Vortrieb eingestellt.
Der Zechenbetrieb lief fast ohne größere Unfälle ab. Für eine so große Anlage ist dies vergleichsweise ungewöhnlich. 1926 starben bei einem Strebbruch auf Prosper II vier Bergleute. (Unfall auf Prosper I s.u.)
Bei der Bezeichnung der Zechenanlagen wurden römische Ziffern benutzt, was es im Ruhrgebiet bis auf wenige Ausnahmen bei kleineren Betrieben oder Kleinstzechen nach dem 2. Weltkrieg sonst nicht gab.


Prosper

Prosper 1/4/5
Die Zeche Prosper I mit den Schächten 1, 4 und 5 lag ganz im Süden von Bottrop. Hier kam es zu dem einzigen großen Unglück in der Zechengeschichte. 1866 riß das aus Aloefasern geflochtene Seil des Förderkorbs. 14 Bergleute kamen ums Leben. Drahtseile waren zu dieser Zeit noch nicht ausgereift. Deshalb war auch Personenseilfahrt verboten. Die Bergleute benutzten Fahrten (Leitern), von denen sich der Begriff Einfahren ableitet. Dies war anstrengend und zeitraubend. Hier waren es gut 200 Meter bis zur ersten Wettersohle. Daher wurde im Schacht eine für das Ruhrgebiet untypische aus dem Harzer Bergbau stammende "Fahrkunst" eingebaut. Sie wurde 1895 ausgebaut, da sie durch sichere Drahtseilförderung überflüssig geworden war. Später übernahm der Schacht 5 die Förderung.
Der Schacht 1 war mehrere Jahrzehnte der einzige Schacht von Prosper. Er werde daher sehr sorgfältig ausgemauert und hatte beim Abteufen mit knapp 27 m² einen sehr großen Querschnitt. Darin untergebracht waren vier Trumme. Im Pumpentrumm waren Gestänge und Steigrohre eingebaut. Daneben lag das Fahrrtrumm mit der Fahrkunst. Dazu kamen zwei Fördertrumms. Zusätzlich wurden frische Wetter eingezogen und verbrauchte abgezogen. Die Trennung der Wetterströme bewirkte eine durchgehende Bretterverschalung.
Ab 1928 ging die Kohle unter Tage zur Anlage Propsper II und 1932 wurde die Anlage stillgelegt. Ab 1938 war der Schacht 5 wieder für Seil- und Materialfahrt in Betrieb. 1940 wurde im Rahmen der Autarkiepolitik des NS-Regimes ein Blei/Zinkgang in einer Störung gemutet. Der geplante Abbau entfiel, da sich der Gang schon nach 110 m als unbauwürdig erwies. Nach dem Verlagern des Abbaus in das nördliche Grubenfeld wurde die Anlage überflüssig und die Schächte 1976 komplett mit einem standsicheren Material verfüllt.
Heute besteht hier ein Gewerbegebiet, das vorwiegend Speditionen aufweist. Der Schacht 1 ist nicht zugänglich im Innenbereich eines Betriebes auf einer Abstellfläche. Im nördlichen Bereich wurde eine Straße gebaut. Schacht 4 liegt nördlich davon direkt neben einer Einfahrt in einem Waldstück - nicht zugänglich und nur erkennbar, wenn kein Laub an den Bäumen ist. Schacht 5 ist mit einer Halle überbaut und an der auf das Dach hochgezogenen Protegohaube zu erkennen. Sämtliche Zechengebäude sind bis auf einen Lokschuppen verschwunden, der von der Rudergemeinschaft Bottrop als Bootshaus genutzt wird. Sonst weist nur die gleich engrenzende Siedlung Ebel auf die ehemalige Nutzung hin. Hier entstand eine der ersten Film- und Fotodokumentationen zum Strukturwandel im Ruhrgebiet. 1979 bis 1980 drehten u.a. die Dokumentarfilmer Gabriele Voss und Christoph Hübner einen fünfteiligen vom WDR finanzierten Zyklus über die Siedlung und die dort lebenden Menschen.

Prosper 2/3/8
Die Anlage Prosper II liegt näher am Stadtzentrum. Der Schacht 2 war lange Hauptförderschacht, bis der neue Schacht 8 ab 1939 diese Funktion übernahm. Ab 1968 war er mit einer über 82 m hohen Turmförderung ausgestattet, die nach 1986 demontiert wurde. Inzwischen sind alle Schächte verfüllt. Die Anlage ist weiter in Betrieb. Seit 1986 wurde die gesamte Förderung über einen Bandberg zu Tage gebracht. Er war 3651 m lang und hatte eine Steigung von 13,69 gon (21%). Das Ende lag in der Nähe von Schacht 9. Auf der Unterseite des Bands konnte bei Bedarf Material für den Bergeversatz transportiert werden. Neben der Anlage lag die Zentralkokerei, die auch die letzte der RAG war. Sie wurde Juni 2011 vom Stahlkonzern ArcelorMittal übernommen, die sie weiter betreibt.
Die Schächte sind noch längere Zeit nicht zugänglich. Nur der unter Denkmalschutz stehende Schacht 2 ist zu besonderen Anlässen geöffnet. Über ihm steht ein architektonisch besonders aufwändiger Malakoffturm mit einem eingezogenen Strebengerüst. Das Ensemble steht unter Denkmalschutz und ist sorgfältig restauriert worden. Die Initiative zum Erhalt des Turms ging von der IBA aus (wie auch bei der Nachbarzeche Arenberg Fortsetzung). Diese Kombination aus Turm und Gerüst war durchaus typisch für viele Anlagen im Revier. Auf Prosper ist dies die einzige erhaltene Anlage dieser Art. Bei allen anderen erhaltenen Malakofftürmen sind diese Einbauten demontiert worden. Im oberen Teil ist eine Indoorkletteranlage eingebaut worden und ein Zugang zur Seilscheibenbühne, die als Aussichtsplattform zugänglich ist. Der versteckt liegende Schacht 3 ist mit einem Schild markiert, vom Schacht 8 stand noch ein Stumpf der ehemaligen Turmförderanlage. In der ehmaligen Waschkaue residiert das Grusellabyrinth, laut Website das größte in Europa.
Auf der Halde neben Prosper II befindet sich seit 2001 das von Marc Girardelli initiierte Alpincenter Bottrop, eine Indoor-Skipiste. Sie ist mit 640 m die längste weltweit. Beim Bau war nicht berücksichtigt worden, dass die Halde nur locker geschüttet wurde und im Kern noch leicht absackt. Daher traten im Sommer 2011 Statikprobleme auf, die im Extremfall zur Einstellung des Betriebs hätten führen können. Nach einer aufwändigen Sicherung der betroffenen Pfeiler ist das Problem wohl behoben. Auf dem Hallendach arbeitet seit dem 17. August 2011 eine der größten Photovoltaikanlagen in ganz Nordrhein-Westfalen (18600 Solarmodule auf 13400 m²/1,5 Megawatt Leistung). Seit 2009 wird eine Sommerrodelbahn betrieben. Dazu kommen noch ein Klettergarten und eine Skydivinganlage, in der Fallschirmspringen simuliert wird. Auf der nebenan liegenden Halde Beckstraße steht der bekannte Tetraeder als Teil der Landmarken auf ehemaligen Halden.

Panorama Prosper II

Das Panoramabild der Anlage von der Zechenseite zeigt den relativ geringen Betrieb für eine Zeche dieser Größenordnung. Dies liegt an der Verbundanlage. Hier kamen nur noch die Kohlen über den Bandberg zu Tage. Für die Kohlenwäsche und Verladung wird wenig Personal gebraucht. Die Kohle wurde über Bandanlagen zur Kokerei und zum Zechenhafen transportiert. Daher fehlt der übliche Zechenbahnhof. Die Seilfahrt und Materialwirtschaft fanden kilometerweit nördlich auf den Nebenanlagen statt. Vom Anfang des Bandbergs sind es unter Tage über 10 km Strecke bis zum Schacht Prosper 10, bis zum Schacht Hünxe über 20 km.

Prosper 6/7
Die Zeche Prosper III lag in der Nähe des Stadtzentrums. Sie ist komplett abgerissen worden. Auf der Anlage wurde erstmals 1960 im Ruhrbergbau ein Continuous Miner, eingesetzt. Dieser Vorläufer der heutigen Abbaumaschinen wurde in den USA entwickelt, konnte sich aber nicht durchsetzten, da Geologie (härtere Kohlen) und Betriebsabläufe im Ruhrgebiet zu unterschiedlich sind. Er kam zu einem Zeitpunkt, als die Mechanisierung stark forciert wurde, die bis 1980 bei über 99% lag. Durchgesetzt haben sich Abbaubetriebe mit Kohlehobel oder Walzenschrämlader in Kombination mit mit Schildausbau.
Nach der Stilllegung entstanden ein Gewerbegebiet und eine Wohnsiedlung. Ein Teil des Geländes wurde zum elf ha großen Prosper-Park modelliert. Der Hügel liegt auf dem, seinerzeit nicht sanierten, Kokerereigelände und besteht aus dem Aushub des sanierten Kohlelagerplatzes zwischen der ehemaligen Kokerei und der Straße Beckheide. Nur noch die Zechenhäuser am Rande des Geländes und der erhaltene Zecheneingang erinnern an die ehemalige Nutzung. Das frühere Niveau lag einige Meter tiefer. Um eine Neubebauung ohne störende Fundamentreste zu ermöglichen ist es angehoben worden. Schacht 6 liegt zwischen den Hausriegeln und ist am Revisionsdeckel zu erkennen. Schacht 7 liegt mit Pollern abgesetzt in der Verkehrsfläche vor einer Ladenzeile. Protegohauben sind nicht nötig, da das anfallende Methan abgesaugt und in einem Blockheizkraftwerk verwertet wird.

Prosper 9
Die Anlage Prosper IV mit Schacht 9 lag weiter nördlich im schon ländlichen Stadtteil Grafenwald. Hier fand längere Zeit Seilfahrt für des Nordfeld statt. Der Schacht wurde in einer schwierigen Lage des Ruhrbergbaus abgeteuft. Es lagen knapp 20 Mio. Tonnen Koks auf Halde. Dazu kam die Lage des Schachts. Er musste durch ein fremdes Grubenfeld angebunden werden (Haniel), da die Reservefelder nicht an das Feld von Prosper angrenzten. Zuletzt war er Hauptwetterschacht mit der zentralen Kühlanlage über und unter Tage. Sie sorgte für Temperaturen um 28° C in den Abbaustrecken.

<b>Prosper 10</b>
Die Anlage Prosper X mit Schacht 10 lag weit nördlich von den ersten Anlagen in der Kirchhellener Heide, dem großen Naherholungsgebiet im nördlichen Ruhrgebiet. Er wurde so angelegt, dass er das Umfeld wenig beeinträchtigt und erschloss die letzten Abbaubereiche der Zeche Prosper. Er war der Seilfahrtschacht des Verbundbergwerks.
Von hier aus bestand eine acht km lange Verbindung zum Schacht Hünxe der ehemaligen Zeche Lohberg. Dieser blieb weiter offen und hätte bei Bedarf als Luftschacht oder für weitere Funktionen reaktiviert werden. Durch das Ende des Steinkohlebergbaus wird diese Option nicht mehr genutzt.

Arenberg Fortsetzung

Arenberg Fortsetzung
Die Zeche Arenberg Fortsetzung ist nach der Bergwerksgesellschaft Arenberg benannt, die vom Herzog Prosper Ludwig von Arenberg wie bei der Hauptanlage Prosper gegründet wurde. Die Anlage hatte ein relativ kleines Grubenfeld, das durch Teilung des Feldes der Zeche Welheim entstand. Die wirtschaftlich gewinnbaren Kohlenvorräte waren schnell erschöpft und das Grubenfeld wurde nach der Stilllegung 1930 von Prosper übernommen. Die Weltwirtschaftskrise veranlasste den Betreiber, die Rheinische Stahlwerke AG zur Zusammenfassung ihrer Steinkohlenförderung auf rentable Anlagen. Die Förderung lag bei 400000 - 500000 t/a, zuletzt bei ca. 700000 t/a mit dem Maximum von 787778 t 1927. 1968 wurde die Anlage, die fast 50 Jahre lang nur zur Bewetterung genutzt wurde noch einmal reaktiviert. Hier wurde die Materialwirtschaft für alle Prosper-Anlagen konzentriert und der Schacht 1 erhielt ein neues Gerüst mit einem großen Förderkorb. Es war in Stahlkastenbauweise erstellt und 3-beinig, um es bei hier stark auftretenden Bergsenkungen immer lotrecht auszurichten. Der Standort war damals zentral zu den anderen Anlagen von Prosper. Mit der Inbetriebnahme von Schacht 9 verlagerte sich der Untertagebetrieb nordwärts und nach dem Verbund mit Franz Haniel wurden die Schächte verfüllt (Schacht 2 1977, Schacht 1 1981).
In den noch erhaltenen Gebäuden der Kohleverflüssigungsanlage aus den 1930er Jahren wurde 1981 von der Ruhrkohle AG die "Kohleölanlage Bottrop" experimentell bis 1992 in Betrieb genommen. Das Verfahren war technisch ausgereift, aber nicht wirtschaftlich. Danach wurden PCB-altige Öle aufbereitet, auch nicht wirtschaftlich. Wegen fehlender Öffentlichkeitsarbeit seitens der RAG kam der Eindruck einer verbotenen Sondermüllbeseitung auf. Die Anlage wurde immer kritischer gesehen. Zuletzt wurde nach einem Umbau 1994 Kunststoffabfall durch das Duale System Deutschland aufbereitet. Auch hierbei konnte keine Rentabilität erreicht werden. Ende der 1990er Jahre wurde der Betrieb eingestellt und die Anlage nach China verkauft.
Die Lohnhalle und die Waschkaue mit Jugendstilelementen sind denkmalsgerecht saniert, ebenso einige Nebengebäude. Hier entstand im Rahmen der IBA ein Gründer- und Technologiezentrum. Der ehemalige Lokschuppen kann für Feiern und Veranstaltungen angemietet werden. Schacht 1 ist mit einem Parkplatz überbaut und nicht erkennbar, Schacht 2 liegt innerhalb der letzten unbebauten Fläche und ist an den Revisionsdeckeln und einem Rohr erkennbar.
1919 starben vier Bergleute bei einem Strebbruch.

Franz Haniel

Franz Haniel
Die Zeche Franz Haniel hieß bis 1937 Neu-Oberhausen nach dem Grubenfeld. Der heutige Name geht zurück auf Franz Haniel, einem Duisburger Unternehmer der neben einer Reederei auch eine Hüttengewerkschaft betrieb, aus der die spätere Gute-Hoffnungs-Hütte hervorging. 1924 erreichte der Schacht 1 das Steinkohlengebirge und es wurde ein Durchschlag mit der Nachbarzeche Jacobi erstellt. 1925 brach der daneben liegende Schacht 2 beim Abteufen durch einen Wassereinbruch in 556 m Teufe ein, was eine Einstellung aller Arbeiten bewirkte. Diese wurden 1936 erneut aufgenommen. Ab 1939 konnte der Abbau aufgenommen werden, der ab 1944 durch die Zeche Jacobi über einen Pachtvertrag erfolgte. Erst 1952 begann die eigenständige Förderung. Diese lag bei 1,3 - 1,4 Mio. t/a und erreichte 1959 maximal 1.420236 t. 1962 begann der Vortrieb zum Schacht Rheinbaben 5 der Zeche Möller/Rheinbaben in Gladbeck, der nahe an der östlichen Markscheide lag. Ab 1967 diente dieser als Wetterschacht für das Ostfeld. Während des Verbunds mit Jacobi von 1965 - 1974 lief der Betrieb getrennt weiter, da unterschiedliche Kohlesorten abgebaut wurden (Jacobi Fettkohle, Franz Haniel Gaskohle). Nach der Stilllegung von Jacobi 1974 begann der Verbund mit Prosper.
Seit der Bandberg auf Prosper II in Betrieb war wurden die Waschberge auf Franz Haniel gehoben und zur Halde Schöttelheide gebracht. Damit entfiel der bis dahin per LKW erfolgte Transport. Im Schrägschacht lief die Rohkohle oben auf dem Band. Gleichzeitig wurden die Waschberge auf der Innenseite des Bands zurück in das Bergwerk verbracht. Am Endpunkt unter dem Bahnhof Bottrop-Nord liefen die Berge über eine weitere Bandstrecke zum Schacht Haniel 2. Auf der nicht mehr aktiven Halde Haniel zeigt sich die traditionell enge Nähe der Bergleute zur Kirche. Hier führt ein Kreuzweg zu einem Gipfelkreuz, das vom Papst Johannes Paul II. geweiht wurde. Am Karfreitag findet eine Prozession statt. Dazu kommen ein Amphitheater auf dem Gipfelplateau und eine Installation von Totems aus Grubenholz.
Das Strebengerüst über Schacht 1 ist zurückgebaut worden und hatte nur noch eine kleine Befahrungsanlage. Das Doppelstrebengerüst über Schacht 2 ist nach einer Sanierung inzwischen wieder komplettiert (neu montierte Kranbühne). Der Schacht Rheinbaben 5 wurde 1980 aufgegeben und verfüllt. Er ist mit einem Schild markiert.

Plan Pumpspeicherkraftwerk

Pumpspeicher
Ab 2011 gab es Überlegungen auf einer der letzten Förderanlagen (Auguste Victoria oder Prosper-Haniel) als Nachnutzung ein Pumspeichererk (PSW) zur Stromerzeugung bei Sitzenlasten einzurichten. Die dazu erstellten Gutachten bestätigten die von Anfang an bestehenden Zweifel an der Wirtschaftlichkeit eines unterirdischen PSW. Eine Realisierung wäre weltweit einmalig gewesen. Die Kostenschätzung bei offenem, gemischten oder geschlossenen System lagen bei 170 - 670 Mio. € bis zur Inbetriebnahme.
Der Standort wäre die Kombination eines Ringspeichers mit oberflächlichem Speicherbecken am Standort Franz Haniel und dem Förderberg von Prosper als Zuwegung für die Wartung der Anlage gewesen. Schon das allein hätte enorme Investitionen erfordert. Die Umrüstung des Förderberg war problemlos da schon ein Fahrweg für Fahrzeuge existierte. Es musste aber eine Anbindung von 3675 m Länge zum Standort Franz Haniel neu aufgefahren werden. Hier wären dann die technischen Anlagen (i.W. eine Kaverne für Pumpen und Turbinen und eine zweite für die Generatoren) eingerichtet worden. Angeschlossen daran ein Ringspeicher mit einer Kapazität von etwa 600000 m³. Dieses konnte nur geschlossen sein und wäre neu aufgefahren worden. Die Nutzung vorhandener Strecken wurde nicht in Betracht gezogen da der Umbau fast genauso teuer wäre wie ein Neuauffahren der Strecke. Dabei wäre ein an die geologischen und hydromechnischen Anforderungen maßgeschneidertes System entstanden. Es sollte 15,7 km lang werden und über eine 500 m lange Strecke mit etwa 3,4 % Gefälle an die Anlagen am Schacht anschließen. Für die Belüftung war der Schacht Prosper 9 vorgesehen.
Das Oberbecken hätte auf der ohnehin schon versiegelten Betriebsfläche am Schacht Platz gefunden. Hier standen gut 158000 m² zur Verfüdung. Die Einspeisung des Stroms in das Netz wäre über schon bestehende Trassen zum Umspannwerk in Essen-Karnap erfolgt. Dazu wären nur geringe Ergänzungen erforderlich gewesen.
Weitere (hypothetischen) Planungen sind mit dem Verfüllen der Schächte und des Förderbergs inzwischen ausgeschlossen.

Übersicht Schachtdaten

Schacht Teufbeginn Inbetriebnahme Stilllegung max. Teufe (m) Kokerei
Prosper 1 1856 1861 1976 1000 1866 - 1928
Prosper 2 1871 1875 1987 1000 1890 - 1928
Prosper 3 1893 1895 1983 1000  
Prosper 4 1892 1894 1976 786  
Prosper 5 1902 1903 1976 636  
Prosper 6 1906 1907 1988 786 1907 - 1928
Prosper 7 1908 1911 1988 786  
Prosper 8 1917 1920 1987 1000  
Prosper 9 1958 1960 2018 1000  
Prosper 10 1977 1981 2018 1310  
Förderberg 1984 1986 2018 1000  
Arenberg Fortsetzung 1 1910 1912 1981 1000 1912 - 1930
Arenberg Fortsetzung 2 1911 1912 1977 786  
Franz Haniel 1 1921 1939/52 2018 786  
Franz Haniel 2 1922 1940/52 2018 1077  
Möller 5 ab 1967   1980    
Jacobi 1 ab 1974   1978    
Jacobi 2 ab 1974   1979    


maximale Förderung Prosper 3.881928 Mio. t 1971; durchschnittlich 2 - 3 Mio. t/a
maximale Förderung im Verbund 4.072610 t 2004; durchschnittlich im Verbund 3 - 4 Mio. t/a


Bottrop 1926
Bottroper Innenstadt im Jahr 1926 mit vielen Freiflächen
Prosper I
Anlage Prosper I um 1870
Prosper I
Anlage Prosper I um 1905 aus der Kavaliersperspektive
Prosper I
Schachtscheibe von Schacht 1
Prosper I
Funktionsweise der Fahrkunst im Schacht 1
Prosper I
Prosper Schacht 4 Detailansicht im Jahr 1905
Prosper I
Prosper Schacht 4
Prosper I
Prosper Schacht 4
Prosper I
Prosper Schacht 5 im Jahr 1956
Prosper I
Gewerbebetriebe am Schacht Prosper 5
Prosper I
Prosper Schacht 5 Protegohaube auf einem Hallendach
Prosper I
Lokschuppen, letzter Rest von Prosper I
Prosper II
Anlage Prosper II um 1870
Prosper II
Anlage Prosper II um 1905 aus der Kavaliersperpektive
Prosper II
Prosper Schacht im Jahr 2012
Prosper II
Prosper Schacht 2 im Jahr 2012
Prosper II
Prosper Schacht 2 Eingangsbereich mit Grusellabyrinth
Prosper II
Prosper Schacht 2 mit eingezogenem Strebengerüst
Prosper II
Prosper Schacht 2 Detailansicht
Prosper II
Info zum Kletterhalle
Prosper II
Öffnungszeiten des Malakoffturms
Prosper II
Appell an die Besucher am Ausgang
Prosper II
Ehemalige Waschkaue mit dem Grusellabyrinth
Prosper II
Beginn des Förderbergs
Prosper II
Querschnitt des Förderbergs
Prosper II
Kohlenmischanlage vor Schacht 2
Prosper II
Gesamtansicht des Areals Prosper II
Prosper II
Schacht 3 um 1905, Schachthalle als "Mini- malakoff" gestaltet
Prosper II
Prosper Schacht 3 etwa 2012
Prosper II
Prosper Schacht 3 Markierung
Prosper II
Prosper Schacht 3 unter dem Rand einer Aufschüttung
Prosper II
Abrissarbeiten im August 2021
Prosper II
Abrissarbeiten im August 2021
Prosper II
Prosper Schacht 8 - Stumpf der Turmförderanlage
Prosper III
Zecheneingang Prosper 6/7 mit Zechenhäusern
Prosper III
Zecheneingang Prosper 6/7 von der Zechenseite
Prosper III
Prosper 6/7 im Jahr 1953 vor der Modernisierung, mit Holzplatz
Prosper III
Prosper 6/7 im Jahr 1956 nach dem Umbau
Prosper III
Prosper 6/7 im Jahr 1980
Prosper III
Prosper Schacht 6 zwischen Wohnhäusern im Jahr 2012
Prosper III
Prosper Schacht 6 Revisionsöffnung
Prosper III
Prosper Schacht 7 im Jahr 2012
Prosper III
Prosper Schacht 7 im Jahr 2012
Prosper 9
Prosper Schacht 9 im Jahr 2010, vorn die zentrale Kälteanlage
Prosper 9
Prosper Schacht 9 im Jahr 2010 Detailansicht
Prosper 9
Prosper Schacht 9 im Jahr 2010 Zufahrt
Prosper 10
Prosper Schacht 10, kaum auffallend in der Landschaft
Prosper 10
Prosper Schacht 10, Blick vom Mitarbeiterparkplatz
Prosper 10
Prosper Schacht 10 mit Eingangskontrolle und Waschkaue
Prosper 10
Prosper Schacht 10 im Jahr 2010 Detailansicht
Feinkohlenabsatz
Feinkohlenabsatz am Kanal, Kohleentladung
Feinkohlenabsatz
Feinkohlenabsatz am Kanal, Kohlebunker
Feinkohlenabsatz
Feinkohlenabsatz am Kanal, Bandbrücke der Verteilanlage
Feinkohlenabsatz
Feinkohlenabsatz am Kanal, Zwischenlager
Feinkohlenabsatz
Feinkohlenabsatz am Kanal, Bandstrecke ab Kohlebunker
Feinkohlenabsatz
Feinkohlenabsatz am Kanal, Verladekran
Franz Haniel
Franz Haniel Pseudoluftbild von 1961
Franz Haniel
Franz Haniel Befahrungsgerüst Schacht 1
Franz Haniel
Franz Haniel Befahrungsgerüst Schacht 1 Detail
Franz Haniel
Franz Haniel Zufahrt Schacht 1/2 etwa im Jahr 2010
Franz Haniel
Franz Haniel Schacht 2 mit gekapptem Gerüst
Franz Haniel
Franz Haniel Schacht 2 im Jahr 2016 mit komplettem Gerüst
Franz Haniel
Franz Haniel Schacht 2
Franz Haniel
Franz Haniel Schacht 2
Arenberg Fortsetzung
Arenberg Fortsetzung Schacht 1 im Jahr 1978
Arenberg Fortsetzung
Arenberg Fortsetzung Schacht 1
Arenberg Fortsetzung
Arenberg Fortsetzung Schacht 1
Arenberg Fortsetzung
Arenberg Fortsetzung Schacht 1
Arenberg Fortsetzung
Arenberg Fortsetzung Lokschuppen
Arenberg Fortsetzung
Arenberg Fortsetzung Lokschuppen vor Tetraeder
Arenberg Fortsetzung
Arenberg Fortsetzung Lohnhalle und Verwaltung
Arenberg Fortsetzung
Arenberg Fortsetzung Schacht 2 im Jahr 2012
Arenberg Fortsetzung
Arenberg Fortsetzung Schacht 2
Arenberg Fortsetzung
Arenberg Fortsetzung Schacht 2 Revisionsöffnung
Hünxe
Schacht Hünxe im Jahr 2010, schon ohne Seile

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